Nur hie und da noch Lampenschein
In einem Schlafgemach;
Nur hier und da noch schleicht zum Frei'n
Ein Kätzlein über's Dach.
Im West statt rother Abendgluth
Erglänzt ein falber Strich;
Die Nacht ist still und alles ruht.
Warum nicht ich?
Auch Dir, mein Lieb, auf's Augenpaar
Des Traumes Schleier sinkt;
Auf Deines Fensters Scheiben klar
Der Schein des Mondes blinkt.
Der Mondschein und der Sternenschein
Umgaukeln kosend Dich;
Sie sind bei Dir im Kämmerlein.
Warum nicht ich?
Doch dürft' ich schleichen, liebes Kind,
Zu Dir nun ungesehn,
Ich fürchte fast, es wär' geschwind
Um Deine Ruh' gescheh'n!
Und dennoch gern, ach, gar zu gern
Zu Dir ich heute schlich.
Dich küßt der Mond, Dich küßt der Stern,
Warum nicht ich?