Frag' nicht, warum ich still betrübt
So oftmals vor Dir stehe! -
Die ich am meisten einst geliebt,
Thaten so oft mir wehe.
Ich schloß den Schmerz im Busen ein,
Ich hielt den Gram in Banden.
Die mir am nächsten sollten sein,
Haben mich nicht verstanden!
Sie meinten's treu, sie meinten's gut.
Ich wollt' den Schmerz nicht künden;
Mir quoll vom Aug' die Thränenfluth
Einsam in Waldesgründen.
Sie theilten still ihr frommes Glück
In traulichem Vereine,
Mein Glück zog in sich selbst zurück,
Weinete, weil's alleine!
Du kannst des Sängers Herz verstehn,
Du, meines Herzens Wonne!
In Wolken nur, nicht untergehn
Sah ich die Jugendsonne.
Du kennst des Dichters mächt'gen Trieb,
Kennst diese Brust, voll Lieder!
Du treues Weib, Du herzig' Lieb,
Giebst mir die Jugend wieder.