Das ist die schönste Stunde
Wo du mich still bewegst,
Gleich einer Himmelskunde
Mich rein und tief erregst;
Wo jede Frucht des Baumes
Zur Blüte sich verkehrt,
Und nur die Welt des Traumes
Die Wünsche wieder nährt;
Wo meinem Liebesdrange
Ein Blick zu...
-
-
Es ist Frühling geworden, du weißt es nicht,
Du birgst in den Händen dein Angesicht;
"Es ist Frühling", so flüstert der kosende Wind,
Und willst du nicht hören, du bleiches Kind?
Die Veilchen, sie duften's mit süßem Hauch,
Die schwirrenden Bienen, sie summen es auch,
Es singen die Vögel, es rauschet der... -
Aus der dunklen Erde drängen
Crokus sich und Anemon',
Der Kastanien Blätter sprengen
Ihre braune Hülle schon.
Volle Knospen zeigt der Flieder,
Und vom blauen Himmelszelt
Strahlt die Sonne goldig nieder,
Frühlingsodem füllt die Welt.
Schwellt die Knospen und die... -
Der Frühling ist im Wald erwacht
In stiller Nacht -
Nun keimt es und klingt es,
Nun blühet und singt es,
Wie kam's nur, woher all' die Wunderpracht?
Und wie der winterliche Wald,
So stumm und kalt
Hat mein Herze geruht,
Ohne Leben und Glut,
Der Freude Stimme... -
In blauen Lüften gaukelnd schwebt
Der gelbe Falter auf und nieder,
Im Süd' die treue Schwalbe hebt
Zum Heimwärtsfluge das Gefieder.
Das Frührot küßt mit lichtem Strahl
Die Höhn, da plaudert's frisch und munter,
Die klaren Wasser allzumal,
Sie stürzen schäumend sich bergunter.
... -
In den duftenden Frühling will ich hinaus,
Hinweg aus dem kalten, beengenden Haus
In die freie verlockende Weite.
Was soll mir der Bücher verdrießlicher Kram,
Die ich immer und immer vergeblicher nahm,
Ich werfe sie freudig zur Seite.
Denn find' ich nicht draußen der Blätter genug?
Da... -
Und wieder ziehn am Himmelsbogen
Die hellen Frühlingswölkchen her,
Gleich Schwänen kommen sie gezogen
Vom Süd auf blauer Lüfte Meer.
Und mit den Wolken kehren wieder
Die Schwalben auf der luft'gen Bahn
Getreu zum gleichen Dach hernieder,
Wie sie vor Jahren schon gethan.
... -
Sonnenschein dringet ein
In der dunklen Erde Schollen,
In die braunen, knospenvollen
Baumeszweige, dringt mit Lust
In der Vögel kleine Brust,
In der Menschen Herz und Augen,
Voll bereit ihn einzusaugen;
Füllet Alles, Erd' und Luft,
Wonnereich mit Frühlingsduft.
... -
Kannst dem Frühling du gebieten:
Keine Blüthen sollst du tragen?
Kannst dem Sprosser du gebieten:
Nicht in Liedern sollst du klagen?
Kannst dem Tage du gebieten:
Heute soll es nimmer tagen?
Kannst dem Sturme du gebieten:
Keine Wolke sollst du jagen?
Kannst dem Echo du gebieten:
... -
Wie die Zweige sich wölben!
Blüthen und Blumen sich drängen,
Rosen den Äther umwallen!
Mutter Natur, wie schön bist du!
Wie die Vögelein schwärmen!
Käfer mich fröhlich umsummen!
Fische im Abendglanz spielen!
Holde Freyheit, wie süss bist du!
Wie die Täubelein girren...