Frühling

Wie die Zweige sich wölben!
Blüthen und Blumen sich drängen,
Rosen den Äther umwallen!
Mutter Natur, wie schön bist du!

Wie die Vögelein schwärmen!
Käfer mich fröhlich umsummen!
Fische im Abendglanz spielen!
Holde Freyheit, wie süss bist du!

Wie die Täubelein girren!
Schwalben ihr Nestchen sich bauen,
kleine Würmchen sich suchen!
Liebe, Liebe, ich ahnde dich!

Collection: 
1800

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Lieblich, wie der Hoffnung Zaubertöne,
flötet dort im Blüthenbusch versteckt
Philomele, während sich der schöne
Abendhimmel leicht mit Rosen deckt.

O! in Allem, was die Säng'rin flötet,
lausch' ich deiner Stimme rein und mild,...

Düfte wallen - tausend frohe Stimmen
jauchzen in den Lüften um mich her;
die verjüngten trunknen Wesen schwimmen
aufgelös't in einem Wonnemeer.

Welche Klarheit, welches Licht entfliesset
lebensvoll der glühenden Natur!...

Athmet von Lüftchen bewegt, die Linde mit stillem Gesäusel:
wähn' ich, es athme darin leise dein zärtlicher Laut.
Seh' ich von fern ein Gewand, an Farbe ähnlich dem deinen:
zuckt mir ein lieblicher Schreck schauernd durch Mark und Gebein.
...

Sie sinkt, die Nacht! sie sinkt auf Mohn und Flieder,
im Grabgewand, von Leichenduft umschwebt;
ein kalter Schauder bebt mir durch die Glieder,
indes der freie Geist sich zu entfesseln strebt.

Verhallt auf ewig sind der Hoffnung Lieder,...

Im sonnigen Schimmer,
So freundlich und warm,
da ging ich süss träumend
mit Liebchen am Arm.

Wie Athem der Liebe,
umfing mich die Luft;
es weh'te mir Freude
im blüthigen Duft.

Rings tönte...