Ich glaube deine hand kan wunder-wercke machen;
Die angenehme zeit hat sich schon längst versteckt /
Die blumen-felder sind mit schnee und eyß bedeckt /
Doch soll der frühling itzt auff deinem rocke lachen;
Ich seh die blumen blühn / ich finde tausend sachen /
Die uns vor diesem nur der sommer ausgeheckt /
Durch...
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Ihr ströme gehet sanfft! ihr winde leget euch!
Und treibt das werthe schiff mit angenehmen wehen;
Das schiff dem Argo nicht an ruhm und würden gleich /
Das schiff / das man der einst soll bey den sternen sehen /
Dort fand man helden zwar / doch blosse menschen stehn /
Und Jason in der mitt' als einen fürsten sitzen;... -
Wer gibt dir / schönstes kind / doch die gedancken ein?
Wer bringet deinen sinn auff die verkehrte grillen?
Du wilt nicht was du bist / ein frauenzimmer seyn /
Und wüntscht dich einen mann: was muß dein geist umhüllen /
Daß er den vorzug nicht der frauen mercken kan?
Ihr seyd das schöne volck / dem alles lob gebühret;... -
Hier hastu schönstes kind das nechstbegehrte lied /
Du sprichst: es habe dir recht ungemein gefallen /
Weil es von thränen sagt / von Quahl / und Wassergallen /
Und weil die traurigkeit aus allen sylben sieht;
Ach schmerz! so liebstu das / was mir die ruh entzieht /
So hörestu mit lust mein ungelück' erschallen /
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1.
Reist ihr bande! brecht ihr ketten!
Mich zu retten
Aus dem kercker meiner noth /
Lasset die betrübten sinnen
Fliehn von hinnen /
Denn mein hoffen ist nun tod.
Glück und neid hat sich verbunden /
Meine wunden
Sollen fort unheilsam seyn;
Ich soll klagen
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So bistu eine braut? so muß ich noch erleben /
Daß mich mein feind besiegt?
So muß ich ihm den raub geduldig übergeben
Um welchen wir gekriegt?
Er nihmt den theuren schatz / nach dem ich stets gegraben /
Ohn' alle müh' und schweiß;
Du öffnest seiner lust die angenehmsten gaben /
Von der die liebe weiß;... -
Blut / Severino / blut! mit blute schreib ich dir /
Im blute will ich auch den letzten abschied nehmen;
Verachte nicht die hand / verschmäh nicht das papier /
Ob schon die Schreiberin sich itzt vor dir muß schämen.
Ich bin noch überall von deinem blut bespritzt /
Ich habe deine hand durch meinen dolch getroffen /
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1.
Ihr augen weinet blut /
Und schmelzet endlich gar in thränen;
Es fodert dieser tag dergleichen rothe Fluth /
Denn heute soll ich mich gewähnen
Lisettens pracht nicht mehr zu sehn /
Das heisset ich soll mich bereiten /
Mit einer ewigen verzweifflungs-nacht zu streiten /
Weil um mein lebens-... -
1.
Soll meine liebe nichts als herben schmerz gebähren?
Soll meiner hoffnung-feld nur voller dornen stehn?
Heist mich der himmel stets auff steilen felsen gehn?
Und will mir keine ruh gewehren?
Ach ungerechter schluß!
Wie reimt sich dieses wohl... -
Er will nicht mehr lieben 1.
Weg / O liebe!
Deinem ungereimten triebe
Sag ich itzund gute nacht;
Alles was dein schnelles gifft und dein feuer angestecket /
Was nach deinen lüsten schmecket /...