Hier hastu schönstes kind das nechstbegehrte lied /
Du sprichst: es habe dir recht ungemein gefallen /
Weil es von thränen sagt / von Quahl / und Wassergallen /
Und weil die traurigkeit aus allen sylben sieht;
Ach schmerz! so liebstu das / was mir die ruh entzieht /
So hörestu mit lust mein ungelück' erschallen /
Denn alles geht auff mich; ich bin es unter allen /
Vor dem Lisette mehr als basilisken flieht /
Und über dessen haubt viel ungewitter steigen;
Es kan dir iedes wort / als wie ein spiegel zeigen /
Wie mein verlangen sey mit tausend angst vermählt;
Wilstu die grausamkeit nun noch was höher bringen /
So wird dir zwar mein wuntsch durch meinen tod gelingen /
Doch auch ein stachel seyn / der dein gewissen quählt.
(Theil 4 S. 83)
Als er ihr eine gewisse Arie überschickte
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Hilff himmel! welch ein bild! soll das Lisette seyn?
Ist das ihr netter leib / ihr zartes angesichte?
Wie? oder äffet mich vielleicht der augenschein /
Indem ich nur auff sie stets die gedancken richte;
Ach nein! du bist es nur; ich kenne... -
Geh hin beglücktes blat / geh küsse diese hände /
Die mich mein unfall itzt nicht selber küssen läst /
Geh / sprich / daß Saladin dich an Lisetten sende /
Der treue Saladin / der seinen lebens-rest
In einer frembden lufft mit seuffzen soll... -
Wie lange muß dein knecht doch etwas von dir bitten /
Worinnen man dich nicht genung bewundern kan;
Ein stümper darff sich nur vor frembden ohren hütten;
Du aber greiffst den ruhm der besten meister an /
Und kanst dich über sie mit gutem... -
Was seh ich? ist es wahr? darff ich den sinnen trauen?
Wie? oder seh ichs nicht / was doch die augen schauen?
Ach! ja / sie ist es selbst / ihr gang / statur und kleid /
Trifft mit Lisettens ein / hier ist kein unterscheid.
So bin ich... -
Als ich nechst deine pracht / mein engel / wohl erwog /
Und mir den fürhang recht von beyden augen zog /
Da fand ich daß mit dir auff erden nichts zu gleichen;
Denn / wer vollkommen ist / vor dem muß alles weichen.
Hierauff sah ich den glanz...