• Die Blumen schliefen, Sterne wurden wach,
    Und mahnend mir von langverlornem Frieden
    Des Abend's feierliche Ruhe sprach.

    Wir hatten gern den Schwarm der Welt gemieden
    Und schritten stumm und träum'risch durch den Wald.
    Ich fühlte tief den Schmerz, daß wir geschieden:

    Daß stets mein Geist mit...

  • Wir sprachen viel in trauter Abendstunde
    Von Schmerz und Liebe, Sterben und Bestehn,
    Wie muthig wir in jede Zukunft seh'n,
    Weil Gruß der Ewigkeit in unsrem Bunde.

    Da rang der heiße Wunsch sich mir vom Munde:
    O, könnt' mein Leben wie ein Traum verwehn!
    Mit dir vereinigt möcht' ich untergeh'n,...

  • Wie mögt ihr doch so froh im Sonnenstrahl,
    Vom West gewiegt, ihr grünen Myrthen sprießen,
    Und durftet einst ein theures Haupt umschließen,
    Dem euer Schmuck den Schmuck des Lebens stahl!

    Sie beugte sich gelassen, ohne Wahl,
    Doch ward ihr harmlos jugendlich Genießen,
    Was ihre Träume märchenhaft verhießen...

  • An eine Frau

    Ein Jahrhundert wird vorübergeh'n,
    Unsre Gräber wird man nicht mehr sehn,
    Unsre Namen, was wir thun und wollen,
    Alles ist vergessen und verschollen.

    Menschen, deren Zorn wir feig gebebt,...

  • Spät über den Häusern,
    Wann die Dächer von Farben tropfen,
    Kniest du bei mir am Fenster auf dem Schemel.
    Ein Wundern bebt in dir,
    Ich fühle deine Pulse klopfen,
    Als lebte dein Blut in mir. – -

    Kannst du das fest begreifend sehen:

    Wie ich am Fenster lehne
    Und, weich...

  • In gelben Buchten sogen wir der Fernen
    Verspülte Lüfte, die von Städten wissen,
    Wo Lüste grünen, angerührt vom Wahnsinn.
    Wir schwammen auf dem Fieberschiff stromauf
    Und sonnten unsre Leiber an dem Buhlen
    Waldheißer Panther, die der Sommer quält.
    Der Klapperschlange nacktes Schlammgeringel
    Wand sich...

  • Torkelte mir vom Kopf der Schlaf,
    Stieß ich das Fenster auf in die Nacht,
    Kamen die Süchte mit schneidendem Flügelschlagen
    Und haben im Niederstürzen mich brandig gemacht.

    Daß die Abende dürftiger flammen!
    Und die Nächte windig und düster durchbrannt! –
    Ehemals in verschlafenen Wasserbuchten...

  • Deine Haare waren mir Sommer und Gartenglück,
    An die Vorstadt gebaut. Weite und Wehen.
    Da fand ich Traum und Körper. Und den Wind,
    Der meine frühen Nächte überflammte. –
    Nun gleite ich manchmal kühl in Booten
    Mit hartem Hals:
    Und ich begreife, daß ich einsam bin....

  • Ich bin ein Haus aus tief gefügtem Glas.
    Nun kommen alle Menschen, kühl wie Schatten,
    In meine Brust und feiern weiche Feste.
    Glanz, meine Kuppel, die im Klaren tönt,
    Ein leiser Riß durchzittert ihre Stimme:
    Du Ferne. Gleitende. Du Klang im Wind!

    Die Wagen, die in wachen Straßen
    Schwebten,...

  • Wir fanden Glanz, fanden ein Meer, Werkstatt und uns.
    Zur Nacht, eine Sichel sang vor unserem Fenster.
    Auf unsern Stimmen fuhren wir hinauf,
    Wir reisten Hand in Hand.
    An deinen Haaren, helles Fest im Morgen,
    Irr flogen Küsse hoch
    Und stachen reifen Wahnsinn in mein Blut.
    Dann dursteten wir oft an wunden...