Spät über den Häusern,
Wann die Dächer von Farben tropfen,
Kniest du bei mir am Fenster auf dem Schemel.
Ein Wundern bebt in dir,
Ich fühle deine Pulse klopfen,
Als lebte dein Blut in mir. – -
Kannst du das fest begreifend sehen:
Wie ich am Fenster lehne
Und, weich beglüht,
Die Arme in das Licht hinüberdehne.
Mit meinen Fingern pflück ich aus den grünen Grüften
Die kleine, abendfarbne Tanzmusik vom Kaffeehaus.
In meinen Händen wird sie groß und lodert in den Sommerlüften.
Auf einmal wächst vom goldnen Horizont,
Weiß, riesengroß und spät besonnt,
Dein hingeträumter Leib heraus.
Da spanne ich meine Arme weit
Durch bunt verhängte Abenddämmerungen
Um deines Leibes Traumverlorenheit. -
Mädchen! und halte dich dort über Dächern und der Zeit
Wie hier am wachen Fenster, märchenfest umschlungen!