• Glut-Vogel singt im Garten wenn es dunkelt.
    Ich liege Nacht für Nacht versteckt im Busch,
    Doch immer zwingt mich Schlummer wenn er naht
    Und sich im krausen Kranz der Purpurstrahlen
    Auf meine liebste Birke niederläßt
    Und singt ... ich liege wie erstarrt im Schlaf
    Und meine Hand ist machtlos ihn zu fangen....

  • 1.
    Drängt schon erneuertes Leben
    Aus dem erfrorenen Reise?
    Siehst du die Schollen sich heben?
    Regt es sich unter dem Eise?

    Morgenlich wärmendes Wehen,
    Wiegen und Heben und Senken...
    Was will im Innern geschehen,
    Wo sich die Wurzeln verschränken?

    All...

  • Wie ist der Schmerz so reich an Glanz und Tönen,
    Wie rauscht so voll dahin der Klagen Macht;
    So düster ist, so schaurig keine Nacht,
    Daß uns das Lied nicht sollt mit ihr versöhnen.

    Doch kommt das Glück, mit Blumen uns zu krönen,
    Und drängt es uns tief aus des Herzens Schacht
    Zu zeigen jubelnd unsre...

  • Vom neuen Schmerz das alte Lied,
    Hörst Du sein schallen?
    Die Schwalbe singt's, die südwärts zieht,
    Es rauscht's der Blätter Fallen:

    Das alte Lied vom Trennungsleid,
    Von gramerbleichten Wangen,
    Von früh zerstörter Seligkeit,
    Von einsam stillem Bangen.

    Wenn kahl die...

  • Blick' nieder, wenn Dein bestes Glück dahin, -
    Die Thräne rinnt; Dein Mut ist bald gesunken,
    Erinn'rung bleibt Dein einziger Gewinn,
    Wie reich Du warst, wie stolz und glückestrunken.

    Und was Dir blieb, was Dir noch jetzt gehört,
    Wie ist sein Reiz, sein Glanz so schnell erblichen,
    Das blühendste Gefild...

  • Was ist das Leben ohne Dich?
    Ein Frühling ohne Sonnenschein!
    Wie bin ich in der Welt allein,
    Seit unser Liebe Glanz erblich.

    Die Sonne schied, es scheint kein Stern,
    Die Ros' ist duftlos, stumm die Nachtigall,
    Tot die Natur; - ins Ohr ein einz'ger Schall
    Nur tönt hinfort und sagt, daß Du mir...

  • Vorüber jagen in eiliger Hast
    Die brausenden Fluten dahin ohne Rast;
    Was goldig mit Glanz unsre Träume verklärt,
    Was unsre Herzen mit Sorge beschwert, -
    Vorüber!

    Wie leuchtend der Ruhm auch, wie strahlend ein Glück,
    Wie göttlich der Schönheit bezaubernder Blick;
    Der Quell süßer Lieder von...

  • Die Biene schwärmt im Garten ganze Stunden,
    Und Lieder leise summt sie vor sich her, -
    Doch wenn die schönste Blume sie gefunden,
    Saugt sie sich fest daran und summt nicht mehr.

    So mögest Du nicht meinem Schweigen grollen,
    Die Laute rastend mir im Arme lehnt;
    Von unserm Glück, was dürft' ich künden...

  • Es war die Zeit der Rosen,
    Als Du um mich gefreit,
    Ein Duften, Blüh'n und Kosen
    Gieng über die Erde weit.

    Wie heiß die Strahlen glühten
    In unsern Liebestraum,
    Wie voll die Rosen blühten, -
    Die andern ahnten's kaum.

    Da hab' ich tief empfunden,
    Wie Lenz und...

  • Du bist's nicht wert, daß ich mich gräme,
    Ich weiß es wohl, Du bist's nicht wert;
    Daß ich mich meiner Thräne schäme,
    Ist, was zumeist mein Herz beschwert.
    Hätt' uns des Schicksals Spruch geschieden,
    Gewalt von außen uns getrennt, -

    Dann milderte ein sel'ger Frieden
    Das Leid, das mir die...