Klara Held-Marbach

  • Nicht wie ein Blitz durch Wolken bricht,
    Ist mir mein Leid gekommen;
    Des Glückes Traum, der Liebe Licht,
    In Nebel ist's verschwommen.

    Allmählich, wie die Dämmrung trüb
    Verhüllt des Tages Helle,
    So wurde dunkler...

  • Da sitz' ich und spinne,
    Und heimlich ich sinne,
    Wie ich es beginne,
    Daß Glück ich gewinne.

    Da geht er vorüber,
    Mein Süßer, mein Lieber,
    Die Augen, die blauen,
    Nach mir nur sie schauen!
    ...

  • Du bist's nicht wert, daß ich mich gräme,
    Ich weiß es wohl, Du bist's nicht wert;
    Daß ich mich meiner Thräne schäme,
    Ist, was zumeist mein Herz beschwert.
    Hätt' uns des Schicksals Spruch geschieden,
    Gewalt von außen uns getrennt...

  • Es war die Zeit der Rosen,
    Als Du um mich gefreit,
    Ein Duften, Blüh'n und Kosen
    Gieng über die Erde weit.

    Wie heiß die Strahlen glühten
    In unsern Liebestraum,
    Wie voll die Rosen blühten, -
    Die andern...

  • Die Biene schwärmt im Garten ganze Stunden,
    Und Lieder leise summt sie vor sich her, -
    Doch wenn die schönste Blume sie gefunden,
    Saugt sie sich fest daran und summt nicht mehr.

    So mögest Du nicht meinem Schweigen grollen,
    ...

  • Vorüber jagen in eiliger Hast
    Die brausenden Fluten dahin ohne Rast;
    Was goldig mit Glanz unsre Träume verklärt,
    Was unsre Herzen mit Sorge beschwert, -
    Vorüber!

    Wie leuchtend der Ruhm auch, wie strahlend ein Glück,...

  • Was ist das Leben ohne Dich?
    Ein Frühling ohne Sonnenschein!
    Wie bin ich in der Welt allein,
    Seit unser Liebe Glanz erblich.

    Die Sonne schied, es scheint kein Stern,
    Die Ros' ist duftlos, stumm die Nachtigall,
    ...

  • Blick' nieder, wenn Dein bestes Glück dahin, -
    Die Thräne rinnt; Dein Mut ist bald gesunken,
    Erinn'rung bleibt Dein einziger Gewinn,
    Wie reich Du warst, wie stolz und glückestrunken.

    Und was Dir blieb, was Dir noch jetzt gehört,...

  • Vom neuen Schmerz das alte Lied,
    Hörst Du sein schallen?
    Die Schwalbe singt's, die südwärts zieht,
    Es rauscht's der Blätter Fallen:

    Das alte Lied vom Trennungsleid,
    Von gramerbleichten Wangen,
    Von früh...

  • Wie ist der Schmerz so reich an Glanz und Tönen,
    Wie rauscht so voll dahin der Klagen Macht;
    So düster ist, so schaurig keine Nacht,
    Daß uns das Lied nicht sollt mit ihr versöhnen.

    Doch kommt das Glück, mit Blumen uns zu krönen,...