• [43] DIE BETTLER

    Du wußtest nicht, was den Haufen
    ausmacht. Ein Fremder fand
    Bettler darin. Sie verkaufen
    das Hohle aus ihrer Hand.

    5 Sie zeigen dem Hergereisten
    ihren Mund voll Mist,
    und er darf...

  • Die Erscheinung, am dritten August 1791 Seiner Königlichen Hoheit dem Kronprinzen von Preussen gewidmet.

    Prinz! dem mit redlichem Entzücken
    Ein jedes Herz heut froh entgegen schlägt.
    Der, seine Brennen zu beglücken,
    Im Auge ganz den Geist der großen Ahnherrn trägt,
    5 Der in der Brust das kühne Heldenfeuer
    Mit Weisheit, Mäßigung und sanfter Huld...

  • In kellern unerforschter bitterkeit
    Wohin mich widrige geschicke stiessen ·
    Wo niemals rosig schöne strahlen fliessen ·
    Nur in der nacht verdriesslichem geleit

    5 Bin ich ein maler dem ein gott im scherz
    Zu malen aufgetragen ach! im düstern ·
    Ich bin ein koch nach grausen speisen lüstern ·
    Ich siede und verzehre selbst mein herz.

    ...

  • [51] Erscheinung.

    Eine düst’re Wolke seh’ ich schwimmen
    Durch den abendlichen Himmelsraum.
    Nur um ihres Scheitels Zacken glimmen
    Zarte Lichter wie ein Flockensaum.

    5 Gleichwie starrgewalt’ge...

  • [13] SAMUELS ERSCHEINUNG VOR SAUL

    Da schrie die Frau zu Endor auf: Ich sehe —
    Der König packte sie am Arme: Wen?
    Und da die Starrende beschrieb, noch ehe,
    da war ihm schon, er hätte selbst gesehn:...

  • [242]

     Tragische Erscheinung.

    In einer Wüste lagen viele Menschen,
    die fast verschmachteten; sie wimmerten.
    Ein schönes Mädchen nur,
    mit hilflos braunen Augen,
    5 litt stumm den Durst; denn gieriger als...

  • I.
    O, daß du kamst! Ach, daß du gingest
    und ließest uns zurück,
    die du in Netzen fingest
    aus hellen Haaren und aus Blicken,
    mit denen du an jedem von uns hingest
    und ihn bezaubertest.

    O, daß du gingst! Ach, daß du ließest
    uns Beute, uns Gefesselte,
    uns, denen du...

  • Ich liebe dich nicht mehr. Dein Bild ist längst verblichen
    In meiner Seele, und manch trüben Flecken
    Hast du mit eigener Hand darauf gesetzt.

    Doch manchmal kommt es mir im Traum geschlichen,
    Hebt duftend an den Blütenkelch zu recken,
    Steht bebend vor mir, morgentaubenetzt,

    Die heiße, jähe...

  • Du schrittest durch des Waldes dunkle Räume, ein Gedicht!
    Und dir zum Preise flüsterten die Bäume ein Gedicht.
    Dein Haupt umflossen Locken als der Liebe gold'nes Netz,
    In deinem Auge webten glüh'nde Träume ein Gedicht.
    An einer Blume stand'st du still und deine Thräne floß,
    Als ob Erinn'rung um die Blume säume ein Gedicht....

  • Sie schwebte hin, die himmlische Gestalt, -
    Ich sah den Frühling wandeln durch die Matten,
    Es war ein Bild voll Klarheit, ohne Schatten,
    Ein Engel so voll Milde wie Gewalt.

    So schritt sie sicher, züchtig, unbewußt
    Der Wunder, die in ihrem Wesen lagen;
    Sie schien ein Krönlein auf dem Haupt zu tragen,...