• Meiner schlafenden Zuleima
    Rinnt auf’s Herz, ihr Thränentropfen;
    Dann wird ja das süße Herzchen
    Sehnsuchtvoll nach Abdul klopfen.

    5 Meiner schlafenden Zuleima
    Spielt um’s Ohr, ihr Seufzer trübe;
    Dann träumt ja das blonde Köpfchen
    Heimlich süß von Abduls Liebe.

    Meiner schlafenden Zuleima
    10 Ström’ auf’s Händchen, Herzblutquelle,...

  • Fenster zu, Gardine nieder,
    Stille Alles, Alles Nacht!
    Drunten wandl' ich hin und wieder:
    Ob sie schlummert? Ob sie wacht?
    Dort ihr Kämmerlein, wie traulich
    Und wie zierlich aufgeräumt;
    Hier die Sehnsucht, die beschaulich
    Von dem Himmel droben träumt!

    Sieht das Bett in dunkler Ecke,...

  •  
    Lieb um Liebe tauscht ich gern,
    Wäre Lieb entglommen;
    Aber Liebe steht so fern,
    Liebe will nicht kommen.
    Liebe, Liebe nur von dir,
    Liebste, wäre Liebe mir!

    Kannst du so zufrieden sein,
    Immer ohne Sorgen,
    Wie der Himmel...

  • "Wirf den Rossen Futter vor!
    Hell erglänzt der Mond,
    Reiten will ich vor das Tor,
    Wo fein Liebchen wohnt."

    Ritter schwang sich leicht aufs Roß,
    Knappe hinterdrein,
    Durch des Waldes Gipfel floß
    Heller Vollmondschein.

    "Liebchen, Liebchen, ich bin da,
    ...

  • Hinter den Bäumen
    Im Gemache
    Schlummernde auf den kindlichen Kissen,
    Du sollst nicht träumen,
    Daß ich noch wache
    In deinem Garten, - sollst du nicht wissen.

    Nicht soll dich schwimmender
    Dämmer erkennen,
    Die helle Sonne soll dich wecken.
    Nie soll ein glimmender...

  • Rosenbüsche leuchten durch die Nacht.
    Nur ein Mondschein und der Trost der Sterne.
    Fern der Silberfluß. - Ich hör nicht gerne,
    wie es aus dem Landhaus leise lacht.

    Freundin scherzt dort. Und ich Tor, ich bebe,
    von dem Frost der Einsamkeit gepeinigt.
    Nur noch, wenn die süße Näh uns einigt,
    ...

  • Wachst du, mein Herz?
    Darf ich mit flüsternder Laute
    Singen in Schlaf dich, o Traute?
    Giebst du es zu?

    Gieb es nur zu!
    Nacht, die vertraute, mag's wissen,
    Was wir dem Tage verschließen:
    Mir ist so wohl!

    Ist mir so wohl,
    Weiß, welch ein Honig zu nippen...

  • Von den Büchern hab' ich mich
    Noch Clock Eilfe losgerissen,
    Da ich einmal liebe dich,
    Sollst du nicht des Ständchens missen.
    Zärtlich steht dein Philosoph,
    O Laurentia, hier im Hof.

    Du ein Weib, und ich ein Mann,
    Sind wir beiderlei Geschlechte,
    Und in solchem Falle kann...

  •   1. Vor einem Luftschlosse

    Schöne Bürgerin, sieh, der Mai
    Flutet um deine Fenster!
    Alle Seelen sind nun frei
    Und es zerfließen der Tyrannei
    Grämliche...

  • Unruhige du, du rufst mir "ruhe!" zu:
    Bin todesmüd' und finde doch nicht Ruh!
    Wo ruht des Schiffers Haupt im Sturmesdrang?
    Ach Gott, ach Gott, wie ist die Nacht so lang!

    Ich bin der glüh'nde Stein, der dort entfleugt
    Dem Schlund und, schon im Fallen, wieder steigt,
    Emporgewirbelt von erneutem Drang....