•      Der Abend kommt gezogen,
    Der Nebel bedeckt die See;
    Geheimnißvoll rauschen die Wogen,
    Da steigt es weiß in die Höh’.

    5      Die Meerfrau steigt aus den Wellen,
    Und setzt sich zu mir, am Strand;
    Die weißen Brüste quellen
    Hervor aus dem Schleiergewand.

         Sie drückt mich und sie preßt mich
    10 Und thut mir fast ein Weh’;...

  • [34] Wenn’s doch zu etwas kommt!

    Kommt’s doch zu was, dann ziehen wir
    Hinaus in Kampf und Schlacht,
    Im Bivouac und Lager wird
    Das Montagsblatt gemacht.

    5 Und bei der Trommel lust’gen Schall
    Geht’s d’rauf zu allen Corps,
    Die Feldwebel, die lesen dann
    Die Wochenkrebse vor.

    Der Schreck und die Bestürzung wird
    10 Mit Spässen...

  • Ach liebe Mutter, ich kann nichts dafür,
    Und gewiß, er ist schuldlos nicht minder,
    Wir haben, ach glaub' es, nichts Böses im Sinn
    Wir armen, harmlosen Kinder.

    Er sieht mich an, und da ist doch kein Arg
    Und dann schlag' ich die Augen nieder,
    Und über ein Weilchen ganz heimlich nur
    Erheb' ich...

  • Wie kommt's, daß meine Freunde auf den Gassen
    Mich heimlich spottend einen Träumer schelten?
    Sie haben Recht: von dieser Welt verlassen
    Lebt meine Seele in entfernten Welten.

    Kein Wunder wär's, wenn ich, von Schwermuth trunken,
    Waldblumen trüg' im Haar und Wiesenhalmen,
    Im übernächt'gen Auge irre Funken...

  • Wenn über Nacht dir eine Thräne kommt,
    Dann denke mein;
    Auch wenn es nichts mehr meiner Sehnsucht frommt
    In ferner Meere Wetterschein.

    Wenn über Tag ein Maienstrahl dir lacht,
    Dann denke mein;
    Auch wenn ich dulde in der tiefsten Nacht
    Des Kummers und der Seelenpein.

    ...

  • Es kommt der Tag, ich seh' ihn ferne leuchten
    Da du als Freundin trittst zu meinem Herd,
    Da alles Leid, das uns die Zeit beschert,
    In Thränen schmilzt, in wonnefeuchten.

    Es kommt der Tag, es kommt die goldne Stunde,
    Da du mein Weib umarmst mit Schwesterblick,
    Da du dich neidlos freust an meinem Glück,...

  • Immer kommt das alte Zittern,
    Nehm' ich mir dein Bild zur Hand.
    Ach, du gingst aus Kirchhofsgittern
    Längst in kummerloses Land.

    Und ich häng' an deinem Bilde
    Selber reglos wie ein Bild,
    Bis der Mondglanz deiner Milde
    Meinen Blick mit Thränen füllt.

    ...

  • Was mögen wohl die Vögelein
    Heut Morgen gar so fröhlich sein?
    Sie singen laut, sie singen leise
    So wunderbare Frühlingsweise.

    Sie schmettern hell, wie nie zuvor
    Ihr Morgenlied zu Gott empor,
    Als sollte ihrer Lieder Klingen
    Hinauf bis in den Himmel dringen:

    "Weißt Du'...

  •  
    Was kommt denn da gegangen
    Im lauen Frühlingswind? -
    O was das blühende Wangen
    Und glühende Augen sind!

    Was kommt denn da gegangen?
    O sag' mir, wer du bist? -
    O was das für ein Wogen
    Reizender Glieder ist! -

    Was...