• [148] Die Annäherung des Frühlings.

    Schon ist er bald entflohen,
    Der Winter, meine Lust!
    Die sanften Weste drohen
    Mir schrecklichen Verlust!
    5 Umsonst blüht mir Betrübten
    Die...

  • Nun hängt auf jeden Blüthenbaum
         Ihr grünes Kleid Natur,
    Und breitet, wie ein weißes Tuch,
         Maßliebchen auf die Flur;
    5 Die Sonne küßt den Silberstrom
         Und glänzt am Himmelszelt;
    Doch Nichts erhellt die trübe Nacht,
         Die mich gefangen hält.

    Die Lerche weckt den jungen Tag,
    10      Auf thau’gem Flügelpaar,
    ...

  • Die sonne rennt mit prangen
    Durch ihre frühlings-bahn,
    Sie lacht mit ihren wangen
    Den runden erdkreiß an;
    Der westwind lest sich hören,
    Die Flora, seine braut,
    Kömpt auch, uns zu verehren
    Mit blumen, graß und kraut.

    Die vögel kommen nisten
    Auß frembden ländern her,...

  •  
     

    Der Frühling entzog mich
    Dem düstern Haus;
    Ich schlenderte einsam
    In's Freue hinaus,

    Wo lieblich durch Wiesen
    Die Quelle hier rinnt,
    Da dacht' ich der Zeiten,
    Die nicht mehr nun sind.

    Ich schaute...

  •  
    Du Schmelz der bunten Wiesen!
    Du neu-begrünte Flur!
    Sey stets von mir gepriesen,
    Du Schmelz der bunten Wiesen!
    Es schmückt dich und Cephisen
    Der Lenz und die Natur.
    Du Schmelz der bunten Wiesen!
    Du neu-begrünte Flur!

    Du...

  • Schneeglöckchen, wunderliches Ding,
    Erwachst und läuterst: Kling, ling, ling,
    "Auf, auf ihr Schläfer, es ist Zeit,
    Vom Winterschlafe euch befreit!"

    Den Krokus es nicht länger hält,
    Neugierig schaut er in die Welt,
    Dem Sonnenstrahl, der ihn umfließt,
    Er lächelnd seinen Kelch erschließt....

  • Eh' des Frühlings milde Luft
    Neues Leben weckt,
    Ruht in Knospen tief versteckt
    Aller Blüten Duft.

    Eh' geküßt vom Sonnenstrahl
    Blatt zu Blatt sich neigt,
    Jedes Sängers Stimme schweigt
    Rings in Wald und Thal.

    Eh' der Liebe milder Hauch
    In die Herzen drang,...

  • Des Frühlings Odem weht voll Duft,
    Die frischen Knospen treiben,
    Die Lerche singt aus blauer Luft,
    Wer kann da traurig bleiben?

    Du warmer, goldner Sonnenschein,
    Nach so viel eisgen Tagen
    Dringst Du mir tief in's Herz hinein
    Und läßt es freudig schlagen.

    Hinaus in...

  • Es waltet rings des Frühlings erster Gruß -
    Ein leises Knospen, halb entfaltet Grün -
    Ein Schleier deckt die Sonne, zart Gewölk
    Stieg Nachts empor; doch dringt des Himmels Blau,
    Verheißung naher Seligkeit, hindurch -
    Es kos't die Luft - wie eine liebe Hand,
    Die mehr nicht wagt, mit deinen Locken spielt....

  • Und hätt' ich des Frühlings gewinnenden Blick,
    Mit all seinen Glanz und Schein,
    Und göß ich auch tausendfältiges Glück
    In tausend Herzen hinein:
    Ich gäb' es dahin,
    Denn mein ganzer Sinn
    Hegt ein süßeres holderes Glück!

    Und hätt' ich der Wolke geflügelten Schritt,
    Und flög' über...