Des Frühlings Odem weht voll Duft,
Die frischen Knospen treiben,
Die Lerche singt aus blauer Luft,
Wer kann da traurig bleiben?
Du warmer, goldner Sonnenschein,
Nach so viel eisgen Tagen
Dringst Du mir tief in's Herz hinein
Und läßt es freudig schlagen.
Hinaus in Luft und Sonnenglanz,
Wo lodernd sich erschließen
Die Blüten all' in reichem Kranz,
Den Frühling zu begrüßen.
Wer weiß, ob ich noch Leben hab',
Wenn wieder Rosen glühen
Und ob nicht schon auf meinem Grab
Die nächsten Veilchen blühen.
Will denn der Erde Auferstehn
Mich an das Scheiden mahnen?
Hab' dennoch Dank, du Frühlingswehn,
Mich stört kein trübes Ahnen.
Und wär es so und sollte sich
Mir auch kein Lenz erneuen,
So will ich doch des letzten mich
Gleich wie des ersten freuen.