• Was leuchtet, wie Ros' auf strahlendem Beet,
    Liebkosend von schmeichelnden Lüftchen umweht?
    Was blicket, wie Glöcklein auf schimmernder Au',
    Draus Bienlein schlürfen süßquellenden Thau?

    Was bückt sich so schmachtend, so sinnend zuthal,
    Wie schwellende Blüth' im sonnigen Strahl?
    Was blicket so fröhlich...

  • Am 16. Jan. 1837
    An Elise Crusius, geborene W.

    Außen Leben, Leben drinnen! -
    Will in wolkentrüben Tagen
    Uns das Außen nicht behagen,
    Flüchten wir uns schnell nach Innen.
    Mag dann Frost auch außen starren,...

  • An Dieselbe

    Es steigt ein Quell aus tiefem Schacht
    Und spiegelt sich im Licht,
    Und Niemand weiß, was von der Nacht,
    Die Wieg' ihm war, er spricht.

    Mir aber ach! - wenn Jemand fragt -
    Ward's...

  • 1.
    Wenn rings im Lenz sich Blumenpracht erschlossen,
    Und Farbenschimmer spielt an jeder Stelle,
    Und ringsum sprüht der Düfte süße Quelle,
    Da freuen Alle sich der bunten Sprossen;

    Doch mehr noch, wenn die farbigen Genossen
    Uns aus dem Spiegel einer klaren Welle
    Entgegenleuchten, hat in milder...

  • Liebliches Mädchen, ach!
    Oeffne das Fensterlein!
    Siehe, durch's Blüthendach
    Schimmert der Sterne Schein,
    Flimmert der Mond herein;
    Steige herab!

    Wisse, der hellste Stern
    Dämmert in bleichem Licht,
    Bist du, Geliebte, fern.
    Liebchen, drum säume nicht;
    Ehe...

  • 1814

    Wenn Flammen nährend durch die Tiefen schlagen,
    Daß droben Duft und Leben sich entzündet,
    Und tausendfarbig in des Maien Tagen
    Sich Blatt an Blatt der Erde Schoos' entwindet;
    Wenn von des Westes Arm'...

  • Eine dumpfe Oede war mein Leben,
    Einsam wandelt' ich durch Berg und Thal,
    Meine Tage sah ich allzumal
    Sonder Lieb' und Lust vorüberschweben;

    Freuden, die den Menschen höher heben,
    Ließen kalt mich, wurden mir zur Qual,
    Thränen weint' ich, Thränen ohne Zahl,
    Immer düstrer sah ich's um mich...

  • Freundlich leuchtet Sterngefunkel
    Nieder durch die stille Nacht;
    Unten ist es ernst und dunkel,
    Droben flimmert Glanz und Pracht.

    Traulich reiht sich Stern zu Sterne
    Ueber mir im dunkeln Blau,
    Und aus weiter, weiter Ferne
    Schimmern Welten nebelgrau.

    Aus dem...

  • 1815

    Wie es draußen stürmt und saust,
    Tropfen an die Fenster schlagen!
    Hat es doch in Winters Tagen
    Nimmer, nimmer so gehaust! -

    "Warum birgst du dein Gesicht?
    Hinter Wolken Sterne blinken,...

  • Was brauch' ich des Mondes, was brauch' ich der Sterne?
    Verbergt euch, ihr Lichter der einsamen Nacht!
    Erblick' ich am Baume mein Mädchen von ferne,
    Begrüßt mich ein Himmel in nahender Pracht;
    Und beut sie Willkommen mit freundlichem Laute,
    So dünkt's mich, es sprächen die Engel zu mir,
    Und was ich in seligen...