In meinem Blumengarten steht
Ein wilder Strauch im Rosenbeet
Voll schwarzer, spitzer Nadeln.
Die Freunde lachen, die ihn seh'n:
"Bei Rosen hier die sauren Schlehn!"
Und spotten laut und tadeln.
"Der Strauch ist seinen Platz nicht werth!
Was wird der Dornbusch so geehrt,
Der...
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-
Ein Röschen stand am Weg, versteckt
In dichter Dornen Hut;
Das hatte Manchen schon geneckt,
Wenn er die Hand nach ihm gestreckt,
Gestochen bis auf's Blut.
Ein Schäfer kam und trat heran,
Der sprach: "Komm, werde mein!"
Doch Röschen stach den armen Mann,
Daß roth sein Blut... -
O Schönste dort am Uferrand,
Wie blickst Du, voller Gluth,
Die Angel in der weißen Hand,
Hinunter in die Fluth!
Die Kiele wogt, sie steigt und sinkt
In grüner Wellen Tanz,
Sie zuckt - ein armes Fischlein blinkt
Im goldnen Abendglanz.
Die weiße Hand, sie faßt es... -
Die Schwalben durchirrten im jauchzenden Chor
Die Lüfte mit fröhlichen Bogen;
Da tauchte begrüßend der Morgen hervor,
Sie schwangen sich jubelnd zum Himmel empor,
Und sind in die Ferne gezogen.
Sie flohn vor des eisigen Winters Nahn
Hinunter zum wärmenden Süden.
Ich schaute die Wandrer, die... -
Süße Morgenlüfte wehen
Auf dem Feld, auf bunter Au',
Und auf jeder Blume stehen
Glänzend schön die Tröpfchen Thau.
Da durchbricht mit gold'nem Scheine
Sonnenglanz das Nebelmeer,
Von den Blumen bleibt wol keine
Ungetrocknet, thränenschwer.
Ach, an jedem lieben Morgen... -
Glockentöne hör' ich klingen
Aus dem stillen Thal hervor,
Sanft durch Abendlüfte schwingen
Sie sich leis' zu mir empor.
Thürme seh' ich fern sich heben,
Schon gehüllt im blauen Duft,
Und die leichten Nebel beben,
Klingt das Läuten durch die Luft.
Ach, ich lauschte... -
Das Röslein steht am Felsenrand
Auf stillen Bergeshöh'n,
Dort blüht es einsam, nicht gekannt,
Und duftet doch so schön.
Es blicket weit hin in das Land
Wo seine Schwestern stehn,
Und wird auf steiler Felsenwand
Von unten kaum gesehn.
Doch blüht es weiter, wär' es... -
O könnte doch die Nachtigall
Dir meine Grüße bringen,
Der holden Stimme süßer Schall
Der dürfte wol allüberall
Zu Deinem Herzen dringen.
Und wär' der Rose nur ein Mund
Geschenkt für Liebesklagen -
Dir würde, was ich fühle, kund,
Aus Garten, Berg und Thalesgrund
... -
Mir träumt', ich läg' in tiefer Nacht
Sanft schlummernd Dir zur Seite,
Da war's, als ob in milder Pracht
Ein Schimmer sich verbreite;
Als ob des Waldes Dunkelgrün
Mit Gold sich überzöge,
Manch' Vöglein, aufgeweckt vom Glüh'n,
Leis' singend ihn durchflöge.
Auf Knospen... -
O laß in Deines Blickes Milde
Mich ruh'n in sel'gem Traum versenkt,
Und schauen, wie mit eignem Bilde
Dein liebes Auge mich beschenkt.
Laß träumen mich, daß Deiner Seele
Mein Glück, wie Du mir, theuer bist -
Und trügt mein Hoffen - o verhehle
Den Irrthum mir noch kurze Frist!
...