• Der Hölle Rachen fauchte Gift und Unrat aus
    und ließ die Welt in Urschlamm und in Blut ersaufen,
    und Feuerbrand und Eisensplittergraus
    schuf aus der Menschheit Stätten öde Trümmerhaufen.
    5 Was Teufelstücke unterm Gottesfluch erdacht,
    ward Menschenwerk, ward Würfelgut und Ware,
    ward Antrieb, Vorwand, Mittel, Wahn der Macht,
    ward Mordgeist,...

  •      Diese schönen Gliedermassen
    Colossaler Weiblichkeit
    Sind jetzt, ohne Widerstreit,
    Meinen Wünschen überlassen.

    5      Wär’ ich, leidenschaftentzügelt,
    Eigenkräftig ihr genaht,
    Ich bereu’te solche That!
    Ja, sie hätte mich geprügelt.

         Welcher Busen, Hals und Kehle!
    10 (Höher seh’ ich nicht genau.)
    Eh’ ich ihr mich...

  •      Diesen liebenswürd’gen Jüngling
    Kann man nicht genug verehren;
    Oft traktirt er mich mit Austern,
    Und mit Rheinwein und Liquören.

    5      Zierlich sitzt ihm Rock und Höschen,
    Doch noch zierlicher die Binde,
    Und so kommt er jeden Morgen;
    Fragt, ob ich mich wohlbefinde;

         Spricht von meinem weiten Ruhme,
    10 Meiner Anmuth,...

  • Diogen und der Bettler.
    Der weise Diogen (der Tyll
    Der Philosophen) thronte still
    Und sorgenlos in seiner Tonne.
    Ein krummer Bettler von Athen
    5 Trat höhnisch vor ihn hin: Freund! geh mir aus der Sonne;
    Die Welt ist groß, sprach Diogen.
    Der Sanskülotte schwingt die Krücke:
    Meynst du, ich sey ein Narr, wie Philipps Sohn?
    Versetzt er...

  • Dionysius und der Dichter.

    Dem Dionysius, der durch Gewalt die Krone
    Von Syrakus gewann, der Bürger Schrecken war,
    Und selbst voll Todesfurcht auf dem geraubten Throne
    Erbebte, stellte sich ein armer Dichter dar,
    5 Und übergab ein Lied, das seine Heldenthaten,
    Sein Glück und Recht, die Wohlfahrt seiner Staaten,
    Und sein großmüthig Herz besang....

  • [274] Diotima.

    Du schweigst und duldest, und sie versteh’n dich nicht,
    Du heilig Leben! welkest hinweg und schweigst,
         Denn ach, vergebens bey Barbaren
              Suchst du die Deinen im Sonnenlichte,

    5 Die zärtlichgrossen Seelen, die nimmer sind!
    Doch eilt die Zeit. Noch flehet mein sterblich Lied
         Den Tag, der, Diotima! nächst den...

  • [261]
     Disputation.

    In der Aula zu Toledo
    Klingen schmetternd die Fanfaren;
    Zu dem geistlichen Turnei
    Wallt das Volk in bunten Schaaren.

    5 Das ist nicht ein weltlich Stechen,
    Keine...

  •      Doch die Kastraten klagten
    Als ich meine Stimm’ erhob;
    Sie klagten und sie sagten:
    Ich sänge viel zu grob.

    5      Und lieblich erhoben sie alle
    Die kleinen Stimmelein,
    Die Trillerchen, wie Kristalle,
    Sie klangen so fein und rein.

         Sie sangen von Liebessehnen,
    10 Von Lieb’ und Liebeserguß;
    Die Damen schwammen in...

  • [50] Doch ihre Sterne kannst du nicht verschieben

    Das Sonderbare und Wunderbare
    Ist nicht imstande, ein Kind zu verwirren.
    Weil Kinder wie Fliegen durch ihre Jahre
    Schwirren...

  • Glük zur Genesung. Herr Pandolff;
    Frißt doch kein Wolf den andern Wolf.

    U.