Der wilde Honig deiner beiden Lippen
Scheint deutlich mir in meine ferne Fahrt.
Mir ward von je durch erst verborgne Klippen
Gefahr und tiefer Schicksal aufbewahrt.
Ich spüre immer deine große Nähe,
Ob ich dir nahe oder dich...

Poet: Ernst Blass

Wieder grüßen Deiner Augen
Märchenhafte Zaubersterne
Herab zu mir,
Vom bleichen Antlitz,
Dem unnennbar süßen,
Und die alte, heiße Liebe
Lodert auf;
Wie vom Ätna Feuerströme,
Brechen aus den...

Deiner schmalen Schläfe Bogen
Hält der Adern Netz durchzogen,
Das die Blässe dunkel trennt.

Welches gleichet edlen Steinen,
Die zu Mosaik sich einen,
Das in dunklem Marmor brennt....

Poet: Georg Heym

IN jedem deiner Worte kann ich's lesen:
Du bist nicht mehr, nein, du bist schon gewesen!
Nicht daß dein Frühling ging und fast dein Sommer schwand,
nein, dies ist nichts! Dem Leben abgewandt
steht mancher, ehe er sein Leben lebte...

Poet: Felix Hübel

Halte mein Herz in heiligen Händen,
Leben! Ich brauche die ganze Gewalt
deiner Liebe, um alles zu wenden,
was die Fäuste gegen uns ballt.

Wieder weinen die Wunden. So übe
wieder dein Wunder: schließe sie zu!...

Aus deiner Liebe kommt mir solch ein Segen,
Sie macht mein Herz so sorglos und so fest,
Ich kann so ruhig mich drin niederlegen,
Wie sich ein Kind dem Schlafe überlässt.

Ich geh dahin von Zuversicht getragen,
Seit...

Du liebtest mich mit deiner ganzen Glut.
Ich liebte dich mit Seele und mit Geist.
Das ist vorbei. Du bist mir nur noch gut.
Ich steck in Liebe über Hals und Ohr, -
und denk ich, daß du mir verloren seist,
so weiß ich, daß ich...

Ich habe an deiner Brüste Altar
Die Nacht bei dir durchsonnen.
Ich träumte unendliche Wonnen
Im Zauberdufte aus deinem Haar.

Den Blütenstaub der Jugend am Leib,
Lagst du mit fiebernder Stirne
Als Fremde...

In deiner Neigung wandle ich
und alle meine Schritte
hallen weich
in deiner großen Freundschaft wider.
Du

bleibe so geneigt
denn die Gebärden,
mit denen sich mein Leib ins Licht vollzieht,...

Poet: Else Rüthel

Oh deiner Nächte Angst und Überschwang:
Oh Deine schmerzgepreßten Nächte -
war mir der Weg zu ihnen schon zu lang
aus meinen Engen, daß ich ihrer dächte?
Mein Drang zu Dir war zur Unendlichkeit
und die mit Dir - für Dich gelittne...