Oh deiner Nächte Angst und Überschwang:
Oh Deine schmerzgepreßten Nächte -
war mir der Weg zu ihnen schon zu lang
aus meinen Engen, daß ich ihrer dächte?
Mein Drang zu Dir war zur Unendlichkeit
und die mit Dir - für Dich gelittne Qual
riß mich aus meiner angesteckten Zeit -
An deinem Tisch ward mir das Abendmahl.
Und was ist anders seit den ersten Tagen
als meines Herzens Flamme hochgeschlagen,
brannte sie nun zu leerer Schlacke aus?
Wir sind nicht im Unendlichen zu Haus.
Wir wollen allem einen Namen geben,
auch dem, was drüben keinen Namen fand,
und tragen drum aus unserm Leben
die Worte in des Ewigen Land.
Ich hab dein Schicksal ausgemessen
mit irdischem Maße und Gewicht
und hab dabei das Wort vergessen,
das man nur liest und niemals spricht -
Aber hast du es nicht verschuldet,
nahmst du mich denn in deine Reiche mit?
Hast du den Gleichklang denn geduldet
von meinem neben deinem Schritt?
Oh frag dich selbst, ob du mich nicht verwiesen,
worin ich lang ein unvergnügter Gast,
ob du nicht selber mich in diesen
so bittern Alltag erst verwiesen hast?
Du zahlst die Tränensteuer beider Welten
und bist ein Bürger dort wie hier -
Doch solche doppelten Gesetze gelten
nur dir -.
Ich hab gelernt, den Werktag zu ertragen,
die Hände, welche ihre Arbeit halten
können sich nicht zu jeder Stunde falten -
und man vergißt leicht überm Stundenschlagen
die Sternenmaße und das Sonnenjahr. -
Es bleibt nicht unser - was einst unser war -