[79]
Letzte Lieder.
I.
Schwarz und still in meinem Hirn,
Schwarz und still in meiner Stube,
Nur...
[79]
Letzte Lieder.
I.
Schwarz und still in meinem Hirn,
Schwarz und still in meiner Stube,
Nur...
[38] Meine Lieder.
Als Kind schon nahm die Leier ich zu Handen –
Denn früh verlernte ich der Kindheit Spiele;
Ich träumte nur in stillen Dichterlanden
Entrückt der Schwestern lärmendem Gewühle.
5 Ob auch...
Vergiftet sind meine Lieder;
Wie könnt’ es anders seyn?
Du hast mir ja Gift gegossen
In’s blühende Leben hinein.
5 Vergiftet sind meine Lieder;
Wie könnt’ es anders seyn?
Ich trage im Herzen viel Schlangen,
Und dich, Geliebte mein.
I.
Entzieh' Dich länger nicht der Liebe,
Es ruft die Welt: o liebe, Herz!
In jedem Knosp'- und Blättertriebe,
In jedes Schmetterlinges Scherz.
Wie lieblich ist doch Lieb' im Lenze!
Des Abendroths erhöhter Glanz
Schlingt seine vollsten Rosenkränze
Nur um verliebter Mädchen Tanz....
Mein Lieb, weil wir belauscht;
Du aber fühlst den Liederquell,
Der mir im Herzen rauscht.
Und jeder Tropfen, der da quillt,
Ist Lieb' und Wonn' und Lust,
Die flutend all hinüberschwillt
Mein Lieb, in deine Brust! (S. 146)
Winterlied
Der Mond mit trübem Scheine
Sieht nieder von der Höh'
Auf nackte Felsgesteine
Und blassen Winterschnee.
Verödet sind die Räume,
Wie eine stille Gruft,
Und nur zwei kahle...
Das erste
Wenn der Frühling kommt gezogen,
Steigt mit spielend heiter'm Sinn,
Amor vom Olympe nieder
Zu der Erde Freuden hin;
Unter vollen Blüthenlauben
Läßt der Liebes-Gott sich seh'n.
Fühlst du nicht im Haus des Frühlings
Liebe, Wollust, Wonne weh'n?...
1.
Zu Venedig im Pallaste,
Wo die Dogenbilder hängen,
Zeigt man auch ein Bild dem Gaste,
Von Gestalten welch' ein Drängen:
Myriaden sel'ger Geister,
Die der Himmel hell umstrahlet,
Hat Venedigs...
Mit wunderholdem süßen Klang
Sagst du zu mir: "O meine Dichterliebe!"
Es ist dies Wort mir wie Gesang,
Wie frischer Ost verscheucht es meine Trübe.
Ich lechzte lang in meiner Nacht
Nach solcher Liebe, die ein Gott nur spendet,
Und gleich erhab'ner Göttermacht
Hast du den Fluch in Segen mir...
1.
In dunkeler, tiefmitternächt'ger Stunde
Lehnt einsam an dem Fenster eine Maid;
Trüb' ist ihr Antlitz, aber es verleiht
Ein Lächelzug noch eine zweite Kunde.
So Lust, wie Leid hegt ihres Herzens Wunde:
Erinnerung an eine süße Zeit,
Verlangen nach dem Freunde, der so weit,
Und...