• [373] Antwort
    An H. Gf. v. Loeben

    Demütig kniet ich vor der Jungfrau Bilde,
    Erflehend nur ein einzig Liebes-Zeichen,
    Das nicht in Angst und Pein möcht von mir weichen.
    Sie gab mir — Mut und Andacht milde.

    5...

  • [111] Antwort.

     „Lieber kein Glück, nur lauter sein,
     Nur keinen Schritt abseits vom Recht,
     Nur keine Schuld, lieber kein Glück –
     O Gott, ich stürbe, würd’ich schlecht!“
    Hedwig.

    Ich hab ein Glück! Kennst...

  • Antwort an Herrn Karl Hadermann.

    „Nein, Alles ist dahin! – Nur eines bleibt:
    Die Thräne hat uns die Natur verliehen;
    Den Schrey des Schmerzes, wenn der Mann zuletzt
    Es nicht mehr trägt – Und mir noch überdem,
    Sie ließ im Schmerz mir Melodie und Rede,
    Die tiefste Fülle meiner Noth zu klagen.
    Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummet,
    ...

  • Antwort an Madame Karschinn.

    Schwarz und dunkel, wie der Nacht Gefieder,
    Sank auf meine feuchten Augenlieder
    Melancholisch sich der Schlaf herab:
    Und da träumte mir von einem schönen Feste;
    5 Du und ich, wir waren auch als Gäste
    Bey der Tafel, die ein König gab. –
    Sage doch, was mag der Traum bedeuten?
    Soll ich das versprochne Glück...

  • Antwort auf die Einladung einer Freundinn.

    Wenn feiner Witz, und häuslich stille Freude
    Bey dir die Speise würzt, und Geist dem Tranke giebt,
    Dann reizet mich zu keinem Neide
    Der Fürsten-Tisch, den oft in Gold und Seide
    5 Verstellung, Schmeicheley und Langeweil’ umgiebt.

  • Antwort der Madame Karschinn.

    Dank für den Trost, den du mir giebst
    In deinem Morgengruß so schön, so allerliebst!
    Ich möcht’ ihn selbst geschrieben haben
    Am Tage, der dein erster war.
    5 Auch dank’ ich für die Blumengaben,
    So spät im Jahr,
    Und doch so herrlich anzuschauen. –
    Ich bitte, meine Theure, dich
    Mit zärtlichem Vertrauen,...

  • Dir ist sonst der Mund verschlossen,
    Du antwortest mir ja kaum,
    Nur zu Liedern süßen Klanges
    Öffnest du ihn, wie im Traum.
    Könnt ich auch so dichten, würden
    Hübsch auch meine Lieder sein,
    Sänge nur, wie ich dich liebe,
    Sänge nur: ganz bin ich dein.

    Ich kann dir ins Antlitz...

  • "Sag selber mir, ob es den Mann noch giebt,
    Der holde Liebe wiederliebt?
    Ob ihr euch nicht mit unsrer inn'gen Gluth
    Nur schmücken wollt, wie mit der Ros' am Hut?"

    Aus Rauch muß sich die Flamme siegend winden,
    In Zweifeln welch ein seltsam Finden!
    Ich nahte, wankte, mein nicht mehr bewußt,
    ...

  • Von den Wünschen, die im Busen brennen,
    Zu den Worten, die den Wunsch benennen,
    Von den Federn, die nach Worten jagen, -
    Zu den Blättern, die sie weitertragen, -
    Ach, verfliegt der feinste Hauch!

    Darum will ich mir kein Brieflein kaufen,
    Auch nicht Federn, wenn sie selber laufen,
    Mich nicht...

  • Herr, wir heben unsre Hände
    Und wir schreien, Gott, zu Dir:
    Mach' mit unserm Leid ein Ende,
    Herr, denn sonst verschmachten wir!

    Laß den Kelch vorübergehen,
    Wenn Du Mitleid mit uns hast.
    Denn wir können nicht bestehen
    Vor der übergroßen Last.
    ---

    Stille,...