Von den Wünschen, die im Busen brennen,
Zu den Worten, die den Wunsch benennen,
Von den Federn, die nach Worten jagen, -
Zu den Blättern, die sie weitertragen, -
Ach, verfliegt der feinste Hauch!
Darum will ich mir kein Brieflein kaufen,
Auch nicht Federn, wenn sie selber laufen,
Mich nicht mühen, Worte aufzutreiben,
Meine Wünsche sorgsam zu umschreiben. -
Nein! die Lippen drängen sich entgegen,
Wünsche wollen sich an Wünsche legen,
Und mein Herz an deines auch!
aus: Leuchtende Tage. Neue Gedichte
von Ludwig Jacobowski
Dritte Auflage Berlin 1908