•      Am fernen Horizonte
    Erscheint, wie ein Nebelbild,
    Die Stadt mit ihren Thürmen,
    In Abenddämmrung gehüllt.

    5      Ein feuchter Windzug kräuselt
    Die graue Wasserbahn;
    Mit traurigem Tacte rudert
    Der Schiffer in meinem Kahn.

         Die Sonne hebt sich noch einmal
    10 Leuchtend vom Boden empor,
    Und zeigt mir jene Stelle,...

  • [21] Die neuen Fernen

    In der Stratosphäre,
    Links vom Eingang, führt ein Gang
    (Wenn er nicht verschüttet wäre)
    Sieben Kilometer lang
    5 Bis ins Ungefähre.

    Dort erkennt man weit und breit
    Nichts. Denn dort herrscht Dunkelheit.
    Wenn man da die Augen schließt
    Und sich langsam selbst erschießt,
    10 Dann erinnert man sich gern...

  •   Leis und lieb wie einer fernen
    frohen Sonne goldener Schein
    über ährenschwerem Feld
    lacht und leuchtet deiner fernen
    frohen Liebe holde Wonne
    still in meine stille Welt.

    Und die Tage gehn und kommen
    sommerrosenschön und streuen...

  •  
    Du bist mir fern, und doch in meiner Nähe.
    Zwar aufgegeben, doch vergessen nicht;
    Wie Wunsch und Hoffnung wechselnd auch vergehe,
    Erinn'rung bleibt ein liebliches Gedicht,
    Mit jedem Jahr, mit jedem neuen Lenze
    Seh' ich dieselben Rosen wieder glüh'n,...

  • Liebe kam aus lichten Fernen,
    und ich hab es nicht geahnt.
    Liebe kam von goldnen Sternen,
    hat sich hell den Weg gebahnt.

    Wie das Licht in leisen Nächten
    noch das tiefste Tal beglänzt:
    so hat sie mit allen Prächten
    mir das späte Haupt umkränzt.

    ...

  • In gelben Buchten sogen wir der Fernen
    Verspülte Lüfte, die von Städten wissen,
    Wo Lüste grünen, angerührt vom Wahnsinn.
    Wir schwammen auf dem Fieberschiff stromauf
    Und sonnten unsre Leiber an dem Buhlen
    Waldheißer Panther, die der Sommer quält.
    Der Klapperschlange nacktes Schlammgeringel
    Wand sich...

  • Du, die mich so hart gemieden,
    Schwebst in Freude, schwebst in Frieden,
    Nun durch Strom und Thal geschieden,
    Über helle Rosen hin.

    Alles liebevolle Werden,
    Lenz und Sommer hier auf Erden,
    Wie der Sterne Flammenheerden, -
    Ändern sie den trüben Sinn?

    Bergeslüfte,...

  • Wenn ich dereinst in fernen Ewigkeiten,
    in einem andern, fremden, neuen Leben,
    wo ich von mir und Menschheit nichts mehr weiß
    und nichts von fernen, längst vergangnen Zeiten, - -
    wenn dann aus dunkler, schwerer Sehnsucht leis
    die Schatten dieses Daseins mich umschweben; - -
    dann soll wie eine Ahnung diese Stunde...

  •  
    Oft bei Tage möcht' ich weinen,
    Daß ich dir so ferne bin,
    Seh' ich weit die Sonne scheinen
    Über Berg und Thale hin.

    Aber kommt die Nacht gegangen,
    Hehr und mild, mit leisem Schritt,
    Nimmt der Tag die hohen, langen
    Berg und Thäler...

  • Der Mond geht unter hinter fernen Höhen,
    Rotdunstig taucht er tief ins große Wasser,
    Die Heide trieft, getränkt von Regenböen,
    Im Westen winkt ein Stern, ein strahlenblasser.

    Wo weilst du, Stern, der meiner Jugend lachte,
    Der einst erschien, mir licht voranzuschweben,
    Du Liebste, die mich fromm und...