O laß dich halten, goldne Stunde,
Die nie so schön sich wieder beut!
Schau, wie die Mondnacht in die Runde
All ihre weißen Rosen streut.
Des Tages Stimmen fern verhallten,
Nicht Worte stören, nicht Gesang
Des stillsten Glückes innig Walten,
Nach dem die ganze Seele drang.
So...
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Wie ein Grüßen, wie ein Singen
Geht mir's innig durch's Gemüt,
Nah und fern die Glocken klingen,
Und der Tag ist nun verblüht.
Doch in meiner Brust tief innen
Blühet weiter Duft und Glanz,
Daß ich dein mit allen Sinnen,
Dein nur bin, ich fühl es ganz.
Fühl' es ganz, geliebte... -
Könntet reden ihr, ihr zarten
Blauen Veilchen, die ich brach
Früh in meinem stillen Garten,
Da noch kaum der Morgen wach!
In des Nebels kühlem Weben
Sucht' ich schauernd euren Duft,
Und die erste Lerche schweben
Sah ich in der blauen Luft.
Hoch im Blau, bis weit und... -
So viel Laub an der Linden ist,
So viel Blüten in Düften sie treibt,
So viel Holdes zu finden ist,
Als der Mai auf die Rosen schreibt,
Ach so viel hunderttausendmal
Jauchz' ich und schau ich hinab ins Thal,
Denn auf dem Platz bei der Linden
Will mich mein Schatz heut finden!
Ach... -
Den Strauß, den mir mein Schatz geschenkt
Beim Abschied für den Hut,
Hab ich mit einem Stein versenkt
Wohl in die tiefe Flut.
Die welken Blumen mag ich nicht,
Mein Schatz denkt ebenso,
Viel lieber pflück ich voll und licht,
Mir andre irgendwo.
Und seh ich all die... -
Aus deinem Auge lächelt
Die blaue Sommernacht,
Die still vom Duft durchfächelt,
Der Sterne Traum bewacht.
Du blickst in klarer Bläue,
Die sanft das Herz durchdringt,
Und weißt nicht, was aufs Neue
Sie meiner Seele bringt.
Du weckst mit deinem Kosen
Die... -
Ja, das ist die liebe Stelle,
Wo ich sie zuerst gesehn!
Wie so sanft erklingt die Welle,
Wie so leis die Lüfte wehn!
Jene Felsen, jene Büsche,
Jener Schatten Einsamkeit,
Jener Grotten duft'ge Frische
Mahnt mich an vergangne Zeit.
Alles mahnt mich, Alles zeiget... -
Will die Flamme wieder lodern,
Die erloschen ich geglaubt?
Nun gewelkt die Kränze modern,
Die einst blühten um das Haupt.
Fern in sonnigen Gebreiten,
Ueber Strömen, Berg und Wald,
Seh ich zu dem Hügel schreiten
Deine leuchtende Gestalt.
Zu dem Felsen überm Hügel,
Wo... -
Alte Sehnsucht, junges Hoffen,
Alte Lust und neue Qual!
Und da liegen all sie offen
Bittre Wunden ohne Zahl.
Daß der Funke nicht verglimme,
Unbewußt entfachst du ihn,
Wie soll ich vor deiner Stimme,
Wohin vor mir selber fliehen?
Heut unbändig wildes Glühen,
Heute... -
Und hätt' ich des Frühlings gewinnenden Blick,
Mit all seinen Glanz und Schein,
Und göß ich auch tausendfältiges Glück
In tausend Herzen hinein:
Ich gäb' es dahin,
Denn mein ganzer Sinn
Hegt ein süßeres holderes Glück!
Und hätt' ich der Wolke geflügelten Schritt,
Und flög' über...