Abschiedsstrauß

Den Strauß, den mir mein Schatz geschenkt
Beim Abschied für den Hut,
Hab ich mit einem Stein versenkt
Wohl in die tiefe Flut.

Die welken Blumen mag ich nicht,
Mein Schatz denkt ebenso,
Viel lieber pflück ich voll und licht,
Mir andre irgendwo.

Und seh ich all die Blumen klar
An Wegen ein und aus,
Da denk ich, die und jene war
Auch mit in meinem Strauß.

Durch alle Welt, von Ort zu Ort,
Blüht es von Blumen licht,
In meiner Brust der Liebsten Wort
Verfehlt die rechten nicht.

Collection: 
1852

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Ein Wort von deinem Munde,
Das mir herüber klang,
Tönt mir wie eine Kunde
Von goldnem Märchensang.
Durch meine Seele rauschen
Die goldnen Klänge all,
Und alle Tiefen lauschen
Dem süßen Wiederhall.

...

Zu deinen Füßen will ich ruhn
Und dir in's Auge schaun,
Die blaue Nacht mag leise nun
Auf uns herniederthaun.
Schon tauchet aus dem stillen See
Des Mondes Bild empor,
Und kühner streift das scheue Reh
...

Mondenschein
Klettert heimlich übers Dach
In die Tannenzweige,
Schaut in Liebchens Schlafgemach,
Ob sich ihm nichts zeige?
Dämmernd nur schimmert
Schwindend das Lichtlein,
Traumduft umflimmert
...

Wenn die ersten Veilchen blühn
Ist die Rosenzeit nicht fern.
Mädchenwangen rosig glühn,
Trifft sie ein geliebter Stern.

Scheitert an der Blicke Klippen
Nicht der Mund zu bittrem Leid,
Von den Augen zu den Lippen...

Du liebes Auge willst dich tauchen
In meines Augs geheimste Tiefe,
Zu spähen, wo in blauen Gründen
Verborgen eine Perle schliefe?

Du liebes Auge, tauche nieder,
Und in die klare Tiefe dringe,
Und lächle, wenn ich...