Warum ach kann ich nicht zu dir gelangen!
Wie nah du bist, es führt kein Weg zu dir,
Wie nah du bist, du bist doch fern von mir,
Ich halte dich und hab dich nicht umfangen.

...

  Warum verfolgst du mich mit deinen Blicken
Und ängstigst mich mit ihrem stummen Flehn?
Ich fürchte mich, dich wieder anzusehn,
In ihren Bann mich tiefer zu verstricken.

...

  Was schwärmerische Wünsche uns verkünden,
Es war ein Wahn weltflüchtiger Propheten,
Daß nicht vergebens sehnlich wir erflehten,
Einst zu erwachen ohne Leib und Sünden,

Daß...

  Beirrt vom kalten Geiste der Erfahrung,
Der mit des Zweifels Pein die Seele plagt,
Hab ich mir deine Nähe lang versagt,
Und nahm vor dir mein Auge in Verwahrung.

Aus deinem...

  Wenn deine Hände sich um meine legen,
Nimmst du zu eigen mich in solche Haft,
Daß meines ganzen Lebens Halt und Kraft
Entschläft in diesem zärtlichen Umhegen.

Von innen aber...

  Wenn durch mein dunkles Innere die wilde,
Ingrimmig tobende Verzweiflung braust,
Zertrümmernd blindlings mit geballter Faust
Des Glaubens leichtumhegte Traumgebilde,

Da...

 
Wenn Frühlingswärme mit dem linden Weste,
Der kosend um erwachte Knospen webt,
Die Brust der jungen Erde schwellend hebt,
Verschwenderisch, als reichbeschenkte Gäste,
...

  Wie einen Vorwurf fühl' ich deine Klage,
Daß freudenlos und karg das Leben sei,
Das du vollbringst, ein traurig Einerlei
Von dumpfer Ruhe und erneuter Plage.

Und wieder...

  Willst du erlöschen, Flamme, die du Beiden
Ein Reich der Träume vorgezaubert hast?
Die Träume schwinden hin, das Bild verblaßt,
Das sie in königlichen Purpur kleiden.

Das...

 
Wir leben beide in verschiednen Welten;
Beschaulich meine, stillem Garten gleich,
Die deine lärmend und gefahrenreich,
Ein Markt, umtobt von Feilschen, Drohen, Schelten,
...