• Wo such' ich dich, o du, die meinem Herzen
    Ein Gott erkor?
    Wo finden meine Klagen, meine Schmerzen
    Dein lauschend Ohr?

    Wann wird der Lieb' unendliches Verlangen
    Durch dich gestillt?
    Wann wird mein Auge freudeweinend hangen
    An deinem Bild?

    In welchem Thal, auf welchen...

  • Wo nehm' ich, dir zu danken,
    Die kühne Sprache her?
    Im Ungestüm der Wonne
    Find' ich mich selbst nicht mehr.
    Der Sturm hat ausgewittert,
    Der mir von fern gedroht;
    Am heitern Himmel fluthet
    Der Liebe Morgenroth.

    Der schönste meiner Wünsche
    War Sehnsucht nach dem Grab,...

  • Sie ist entfloh'n; mein weinend Auge findet
    Sie rings nicht mehr, des Herzens Königinn.
    Ich bin nicht mehr ich selbst; mein Leben schwindet
    In banger Trauer hin.

    Als wär' ein Theil von meinem Geist geschieden,
    So treib' ich rastlossehnend mich umher;
    In stummem Harme lechzt mein Herz nach Frieden,...

  • Mit Frohlocken will ich wallen
    Durch das Leben bis ins Grab.
    Meiner Freude Blüthen fallen
    Nicht in wilden Stürmen ab.
    Selig schwelg' ich in den Träumen,
    Die mein Geist so warm umschlang;
    Ida führt zu lichten Räumen
    Mich vom nahen Untergang.

    Jeder alte Kummer schwindet,...

  • Dieß ist heiliges Land! Hier ring' ich nach Trost und Ergebung,
    Und mein kämpfendes Herz fleht um Erbarmung zu Gott.
    Ida schlummert! das sterbende Licht der verglimmenden Lampe
    Wirft gebrochenen Schein ihr auf das blaße Gesicht.
    Ida schlummert! Ein Traum vom seligen Leben der Engel
    Schwebt in verklärter Gestalt ihr vor dem...

  • Wo ist die Macht, Cöline, die gebieten
    Des Herzens stiller Neigung kann?
    Die Flammen, die in meinem Busen wüthen,
    Sind sie Verboten unterthan?

    Wer kann des Strohmes stolze Fluthen hemmen,
    Wenn sie mit wildem Sturz daher
    Sich wälzen und die Felder überschwemmen,
    Gleich einem ausgetret'nen...

  • An Iduna

    Der Freude Bilder lachen
    Auf neubelebter Flur
    Beym herrlichen Erwachen
    Der schlummernden Natur;
    Doch, nun dem schönsten Triebe
    Sich alle Herzen weih'n,
    Bin ich mit meiner Liebe...

  • Aus der Entfernung

    Der Sehnsucht Fittig hebet
    In meinem Busen sich,
    Und meine Seele schwebet
    Mit leisem Flug um dich.
    Allmächtig fortgezogen
    Vertausch' ich meinen Ort,
    Und wie auf...

  • Von jedem Harm der Zeit entbunden,
    Froh, wie ein Gott, umarm' ich dich.
    Seit ich, Iduna! dich gefunden,
    Begrüßt ein schöner Leben mich.
    Vorüber sind die wilden Stürme,
    Beruhigt ist der Ocean;
    In deiner Unschuld treuem Schirme
    Kann kein Gewitter mir sich nahn.

    Es leuchten mir...

  • Vom heitern Himmel sinket
    Die stille Sommernacht,
    Und Lunens Fackel blinket
    In strahlenreicher Pracht;
    Der Dämmrung Flor umschwebet
    Die abgekühlte Flur,
    Und tiefe Stille webet
    Im Schooße der Natur.

    Nun hebt der Geist sich freyer
    In seiner eignen Welt,
    Nun...