1.
Reist ihr bande! brecht ihr ketten!
Mich zu retten
Aus dem kercker meiner noth /
Lasset die betrübten sinnen
Fliehn von hinnen /
Denn mein hoffen ist nun tod.
Glück und neid hat sich verbunden /
Meine wunden
Sollen fort unheilsam seyn;
Ich soll klagen
...
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So bistu eine braut? so muß ich noch erleben /
Daß mich mein feind besiegt?
So muß ich ihm den raub geduldig übergeben
Um welchen wir gekriegt?
Er nihmt den theuren schatz / nach dem ich stets gegraben /
Ohn' alle müh' und schweiß;
Du öffnest seiner lust die angenehmsten gaben /
Von der die liebe weiß;... -
Blut / Severino / blut! mit blute schreib ich dir /
Im blute will ich auch den letzten abschied nehmen;
Verachte nicht die hand / verschmäh nicht das papier /
Ob schon die Schreiberin sich itzt vor dir muß schämen.
Ich bin noch überall von deinem blut bespritzt /
Ich habe deine hand durch meinen dolch getroffen /
... -
1.
Ihr augen weinet blut /
Und schmelzet endlich gar in thränen;
Es fodert dieser tag dergleichen rothe Fluth /
Denn heute soll ich mich gewähnen
Lisettens pracht nicht mehr zu sehn /
Das heisset ich soll mich bereiten /
Mit einer ewigen verzweifflungs-nacht zu streiten /
Weil um mein lebens-... -
1.
Soll meine liebe nichts als herben schmerz gebähren?
Soll meiner hoffnung-feld nur voller dornen stehn?
Heist mich der himmel stets auff steilen felsen gehn?
Und will mir keine ruh gewehren?
Ach ungerechter schluß!
Wie reimt sich dieses wohl... -
Er will nicht mehr lieben 1.
Weg / O liebe!
Deinem ungereimten triebe
Sag ich itzund gute nacht;
Alles was dein schnelles gifft und dein feuer angestecket /
Was nach deinen lüsten schmecket /... -
Wie? flieht mein engel denn vor ihrem Saladin?
Und will fort keinen gruß aus seinem munde hören?
Noch seine demuth mehr durch einen blick verehren /
Was muß die uhrsach seyn? war ich vielleicht zu kühn /
Als sich mein auge ließ zu deinen sternen ziehn?
Wie /... -
Als ich nechst deine pracht / mein engel / wohl erwog /
Und mir den fürhang recht von beyden augen zog /
Da fand ich daß mit dir auff erden nichts zu gleichen;
Denn / wer vollkommen ist / vor dem muß alles weichen.
Hierauff sah ich den glanz des hohen himmels an /
Und sprach: Hier ist / womit man dich vergleichen kan /... -
Was seh ich? ist es wahr? darff ich den sinnen trauen?
Wie? oder seh ichs nicht / was doch die augen schauen?
Ach! ja / sie ist es selbst / ihr gang / statur und kleid /
Trifft mit Lisettens ein / hier ist kein unterscheid.
So bin ich ausgethan? So hat man mich vergessen?
Was Saladin an dir am ersten hat besessen?
O... -
Wie lange muß dein knecht doch etwas von dir bitten /
Worinnen man dich nicht genung bewundern kan;
Ein stümper darff sich nur vor frembden ohren hütten;
Du aber greiffst den ruhm der besten meister an /
Und kanst dich über sie mit gutem rechte setzen /
Doch deine demuth schlägt dergleichen lobspruch aus /
Und...