•   Vermöcht ich doch, dir alles zu erzählen,
    Was tief im Grund mein Innerstes enthält!
    Daß du mich kenntest wahr und unverstellt,
    Nicht Schuld und Fehde würd' ich dir erzählen.

    Nur weiß ich nicht zu dir den Weg zu wählen;
    Stehst du vor mir, so klingt die Sprache...

  • Sieh, Alles in der Welt ist wandelbar.
    Was gestern du gesagt, war gestern wahr,
    Doch daß du morgen schon mich nicht mehr liebst,
    Wie mannichfalt und groß ist die Gefahr!
    Wenn du bedächtest: Weß ein Geist bedarf,
    Wird niemals doch dem andern offenbar,
    Und Jeder wandelt einsam durch die Welt
    Von Allen, die...

  •  

    In weichen Mutterarmen liegt das Kind;
    Die Mutter schaut ihm in das Aug', das klare.
    Sie hüllt es ein, daß sie vor Frost und Wind,
    Vor jedem Hauch des Lieblings Leben wahre.
    O Kind, dir ist das Mutterherz die Welt!
    Dich schützt ein heilig, schützt ein selig Lieben!
    Dich schützt die Mutter...

  •  
    Der Frühling ist verklungen,
    Verduftet und verblüht,
    Versunken und versungen,
    Verschwommen und verglüht.

    Die Liebe ist geblieben,
    Sie dehnt die Flügel weit, -
    Gelobt sei alles Lieben
    In aller Ewigkeit!
    ...

  • 1.
    Komm/ Liebste/ komm/ ietzt ist die beste Lust/
    Umb diese Zeit zu kühlen Brust am Brust/
    Wir wollen hier auff unsern Angern bleiben/
    Die meiste Zeit mit Lieben zu vertreiben.

    ...

  •  
    Du bist mir viel gewesen;
    In deinem dunklen Blick
    Hab' lange ich gelesen
    Mein froh und trüb' Geschick.

    Bin ich mit dir gemeinsam,
    Die Seele selig ist -
    So fühl' ich, bin ich einsam,
    Daß du mir Alles bist.
    ...

  • Was zucket weiter durch den Raum,
    Als wie die Sterne strahlen?
    Was malet schöner, als wol kaum
    Die größten Maler malen?

    Was ist noch tiefer als das Meer,
    Was wilder als die Wogen?
    Was kommt noch brausender daher
    Als ein Orkan gezogen?

    Was zucket wie der Blitz so...

  • Alles, was ich habe ist dein.
    Meine Gedanken und Handlungen tragen
    deinen Stempel, die Lieder sagen
    nur, was du trugest in mich hinein.
    Von der Art, meine Hände zu falten
    bis zur geringsten Alltäglichkeit
    hab ich alles von dir erhalten,
    hat dein Berühren mein Leben geweiht,
    und so ist es...

  • Doch wenn du glaubst, du nahmst mir alles,
    Als du mir deine Liebe nahmst, dann, Weib,
    Bist du im Irrtum. Nein, es giebt noch Schön'res
    Als einen schönen Mädchenleib.

    Vor mir geschaut und ganz von mir verstanden,
    Schwebt ob der Menschheit eine Lichtgestalt,
    Sie bindet ihren Jünger fest mit Banden,...

  • Das alles seh ich nie mit allen andern
    Auf abendlichen Seelenwandergängen,
    Wohl Ritterhallen giebt's an Weingehängen,
    Auch Wolkenballen, die am Himmel wandern
    Und uns wie wundervolle Rüpel dünken,
    Auf Steppenrossen tollende Araber.

    Doch will da alles unter Abendwipfeln
    In einem heißen,...