Hörbar und faulen Ganges schleicht die Zeit
Dahin in meinem stillen Krankenzimmer;
Wie sehn' ich mich aus dieser Einsamkeit
Nach deiner Augen zauberischem Schimmer!
Als ich zuletzt dich sah - 's ist lange her -
Bin trotzigen Sinnes ich hinweggegangen;
Seitdem lag ich darnieder lang und schwer,
Sehnsucht nach dir nahm all mein Sein gefangen.
Und weil ich nun nach mancher Leidensnacht
Genesung fühle durch die Adern rinnen,
So wähnt mein Herz, du habest mein gedacht,
Aus Zufall nur, doch in geneigtem Sinnen.
Denn alles Erdenglück und jede Lust
Scheint mir von dir ein lächelnder Gedanke,
So daß ich alle Freuden meiner Brust
Nur deiner freundlichen Erinn'rung danke.
Ja, tritt dereinst der Tod an mich heran,
Fürwahr ich werd' es anders nicht ermessen,
Als daß ich nun nicht länger leben kann,
Dieweil du meiner ganz und gar vergessen.