Ich weiß ein Stübchen in der Dämmerzeit;
'S ist wol zur Strafe meiner ärgsten Sünden,
Daß ich es meiden muß, wenn's bläst und schneit,
So eh' im Hause sie die Lichter zünden.
'S ist alles still; im Ofen knistert's blos,
Und vor dem Ofen hockt ein dunkles Kätzlein,
Am Fenster sitzt die Händ' in seinem Schooß
Ein schönes Kind, und dieses ist mein Schätzlein.
Sacht an die Scheiben, dran es leise thaut,
Legt sie die Stirn' und lauscht, wie schwach und schwächer
Im Windeswehn der Abendglocken Laut
Einherdringt über die verschneiten Dächer.
Schon glosten Fenster aus der Ferne her,
Wo reglos Dunkel eben nur gewaltet;
Der Verspergruß verhallt, man hört nichts mehr,
Sie aber hält die Hände noch gefaltet.
Ein Augenblick noch - und man kommt mit Licht;
Die Schwestern treten lachend in das Zimmer;
Ihr Auge glänzt, doch jene merken nicht
Der kleinen Thräne raschzerdrückten Schimmer.