Felix Hübel

  • IN meines schlanken Glases bleichem Flimmer
    des Weines perlend ruheloses Blitzen. Seidner Glanz
    des roten Lichts auf meinem Tische gießt geheimnisvollen Schimmer
    um brauner Schmetterlinge stummen Flattertanz.

    Gleicht nicht mein...

  • IN einem Traume sah ich mich
    mit einem Messer in der Brust.
    Doch ging ich ruhig meines Weges,
    den ungeheuren Schmerz verachtend,
    der mir das Herz zerriß.
    Und da kamst du:
    »Um Gott! Wer tat dir das?«
    Und...

  • VOLLER tönet des Meeres dumpfer Schlag.
    Herz, mein Herz, heut' hast du einen Feiertag!

    Aus der Wogen wildrauschendem Getön
    klang dir immer noch ein ruhelos Gestöhn.

    Nun hinter dir, weit hinter dir die Qual;...

  • WENN dieser schlummerlosen Nächte letzte käme,
    und ich an einem dunklen Morgen sanft entschliefe,
    wär'st du auch Meilen fern, du würdest jäh erschrecken,
    als ob dich eine fremde Stimme riefe.

    Hat doch in all' des bitteren...

  • WOHL möchte ich nun schlafen gehen;
    wie wehe mir ist, das weißt du nicht.
    Du hast mich so sehr müde gemacht. —
    Horch, wie die Abendwinde wehen!

    In meinem Bette kalt und tief,
    da laß mich nun alleine ruhen,...

  • NUN ward mir fremd mein eigener Schritt
    in diesem grauen Schweigen.
    Ein anderer tritt meinen Tritt
    auf diesen dämmernden Steigen.

    Mein eigenes Gespenst bin ich,
    das ruft und zögert und rastet,
    mit irren...

  • HEISSE Pferdeleiber dampfen,
    leises Keuchen, rhythmisch Stampfen
    hallen durch den Nebel.

    Dieses hohle, bange Klopfen!
    Von der Decke fallen Tropfen,
    so wie Tränen fallen.

    Mußt du immer mit mir...

  • DIE Kiefernstämme ragen steil und schwarz.
    Ich liege wie in einem tiefen Schacht,
    am Grunde eines Brunnens, den noch keiner maß.
    Hoch über mir schweigt dunkelblau die Nacht.

    Ich höre dieser Stille rätselvollen Ton:
    ...

  • EIN namenloses Grauen fällt mich an.
    Ich habe Furcht. Bin ich denn noch ein Mann?
    Ich habe Furcht, ich werde sterben müssen,
    in jeder Faser fühle ich den Tod
    und träumte doch so wild von heißen Küssen.
    An deinem Mädchenmunde...

  • UND ich will so geduldig sein,
    wie nie ein Mensch es war,
    und will auf deine Liebe warten
    so Jahr um Jahr,
    auf deiner Liebe Sonnenschein.
    Und nichts soll mich von meinem Ziele wenden,
    zu tragen dich auf nimmermüden...