Auf einmal standst du vor mir, standst und sahst mich an,
ließest schweigen mich durch nichts als der Augen Bann.
Tatest deine Kleider ab mit der weißen Hand,
bis du groß dich, Königin, hast zu mir gewandt;
führtest mich zum Lager hin, daß ich bei dir schlief,
kühl warst du und stumm, bis ich deinen Namen rief.
Da erschloß sich mir das Heil, daß ich wüßte nun,
welch Geheimnis mich betraf, daß ich durfte ruhn,
ausruhn von so langem Leid, dir entzweit zu sein.
Sieh, gekommen schien die Zeit, da wir Zwei zu Zwein.
Heimat, Herrin, Holdeste, bliebst du doch bei mir.
Bliebst du doch; ach wär ich doch endlich ganz bei dir!
Traum
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Herzenstakt und Melodie strömst du aus,
ordnest gültig, was in mir wirr und kraus.
Bin ich fern dir, wie verbannt, du bist nah,
sinn ich, streite, wache, träume, du bist da.
Darf ich auch nicht bei dir sein, abgesprengt,
sieh,... -
Neue Klänge wurden laut, Stimmen drangen in mein Ohr,
Herz wird schwer, daß es so ganz deinen Klang verlor.
Sturmchoral auf hoher See, Kanon in der Erde Schoß,
Dynamit und Felsensturz: dein gedacht ich bloß.
Trommeln, Pfeifen, Hörner, Tanz,... -
Neues Glänzen schien mich an, Lichte brachen in mich ein;
sie erleuchten nicht mein Herz, wie dein Licht und Schein.
Blutrot sank die Sonne oft. Morgens stieg sie golden hoch.
Strahlte mittags weißer Glut: dein gedacht ich doch.
Steppe... -
Dient ein kriegsgefangener Prinz dem Eroberer beim Mahl,
ist doch sein verbissenes Weh klein zu meiner Qual;
eines Abgesetzten Gram, eines Sultans, der verarmt,
klein zu meiner Not, der sich keine Seel erbarmt.
Beide wichen der Gewalt, doch... -
Als mir solch Gesicht geschah, war ich völlig fassungslos,
lag am Boden herzentblößt, aller Hoffnung bloß.
Trotzlust peitschte hart mich auf, schalt mich rüttelnd schwach und zag,
lockte in die Weite mich vorwärts Tag für Tag.
Gerne siedelte...