• Dazu braucht man nicht viel.
    Nur ein Gänse- oder Hühnerknöchelchen.
    Du, Berta, bohrst ein Löchelchen
    Ins Sofa und schiebst das Knöchelchen
    5 Weit rein, doch immer dicht unter die Sofahaut,
    Daß man’s von außen wie Knorpel anfassen kann,
    Was wie Geschwulst ausschaut.
    Das Sofa ist dann dein Mann.
    Ich bin der Doktor Frank.
    10 Du sagst...

  • Das Ehrwürdige.
    Ehret ihr immer das Ganze, ich kann nur einzelne achten,
         Immer in Einzelnen nur hab ich das Ganze erblickt.

  • [61] Das Ende.

    Du hast die zarten Liebeskräfte
    im Trugkampf trotzig überspannt.
    Nun sind zerklirrt die stolzen Schäfte,
    zerfetzt das rote Fahnenband.

    5 Einst fand’st du Rosen, süße Spiele
    der Lust, an jedem...

  • Der hass ist bleicher Danaïden fass ·
    Die rache mag mit händen rauhen roten
    Ins leere dunkel schütten ohne lass
    Aus grossen kübeln schweiss und blut der toten.

    5 Geheim durchlöchert böse hand die schlünde ·
    Sie gösse tausendjähriger fleiss nicht voll
    Und wenn auch jedes opfer neu erstünde
    Und neu verblutete vor seinem groll.

    Der hass...

  • [77] Das Felsenmeer bei Sundwich.

    Bizarr und seltsam bist du, Felsenmeer,
    Dem Wandrer, der sich dein Gebild betrachtet. –
    Als ob Giganten Fangball hier gespielt,
    Als ob...

  • [89] Das Fest des Wüstlings

    Was stört so schrill die stille Nacht?
    Was sprüht der Lichter Lüstrepracht?
         Das ist das Fest des Wüstlings!

    Was huscht und hascht und weint und lacht?
    5 Was cymbelt gell?...

  • [59] DAS FIEBERSPITAL

    Die bleiche Leinwand in den vielen Betten
    Verschwimmt in kahler Wand im Krankensaal.
    Die Krankheiten alle, dünne Marionetten,
    Spazieren in den Gängen. Eine Zahl

    5 Hat jeder Kranke. Und mit...

  • [7] Das Fischermädchen.

    Steht auf sand’gem Dünenrücken
         Eine Fischerhütt’ am Strand;
    Abendroth und Netze schmücken
         Wunderlich die Giebelwand.

    5 Drinnen schnurrt das Spinnerädchen,...

  •           Das Flüchtigste.

         Tadle nicht der Nachtigallen
    Bald verhallend süßes Lied;
    Sieh wie unter allen, allen
    Lebensfreuden, die gefallen,
    5 Stets zuerst die Schönste flieht.

         Siehe wie im Tanz der Horen
    Lenz und Morgen schnell entweicht;
    Wie die Rose, mit Auroren
    Zart im Silberthau gebohren,
    10 Auch Auroren...

  • Das Fräulein stand am Meere
    Und seufzte lang und bang,
    Es rührte sie so sehre
    Der Sonnenuntergang.

    5 Mein Fräulein! seyn Sie munter,
    Das ist ein altes Stück;
    Hier vorne geht sie unter
    Und kehrt von hinten zurück.