• So darf mein Arm den Deinen nie berühren,
    Gönnst Du mir auch das Glück Dich zu geleiten!
    Und will ich Deine Hand zum Munde führen,
    Mit welcher Anmut weiß sie zu entgleiten!

    Muß nicht Dein Weigern mich nur mehr verführen,
    Dich reizende Gestalt mir zu erbeuten? -
    Ich hoffe nicht durch Flehen Dich zu...

  • Unselig der, dem nichts zu lieben, zu verehren,
    Dem anzubeten nichts der Busen hegt!
    Und alle Himmelswonnen in sich trägt
    Ein Herz das diesem Trieb darf angehören.

    O Schicksal laß ihn stets in mir gewähren!
    Den holden Dreyklang, der im Innern schlägt,
    Ein hohes Frauenbild hat ihn erregt;
    Sie...

  • Wie soll ich Dir, o Herrinn würdig danken,
    Daß Deine Huld vergönnt Dir zu entfalten,
    Was ich im kühnsten Aufschwung der Gedanken
    Nur kaum gewagt in Worte zu gestalten!

    Dein Blick, Dein Wort durchbrach der Demuth Schranken;
    Nun hab' ich nichts vor Dir geheim zu halten,
    Gefesselt hast Du meiner Sehnsucht...

  • Du aller Herzen, aller Augen Weide,
    Die uns in jeder Tracht auf's neu' entzückt:
    Denn immer bist Du durch Dich selbst geschmückt,
    Im Festgewand so wie im schlichten Kleide;

    Nur Ein Gewand, ein Himmel ist's von Seide,
    Das schon zu denken mein Gefühl beglückt,
    Da sich in ihm Dein Wesen ausgedrückt,...

  • Von stiller Zärtlichkeit, die aufzublicken
    Zu Dir kaum wagt, schon selig Dich zu denken,
    Fliehst Du zur wilden Lust von losen Schwänken,
    Mir der Verachtung Dolch ins Herz zu drücken.

    Vermagst Du so ein treues Herz zu kränken,
    Das Du zuvor mit Schmeichelwort und Blicken
    Und süßer Huld gewußt Dir zu...

  • Du willst, ich weiß es, nichts von Liebe hören
    Und schon das Wort vermag Dich zu betrüben,
    Und doch, wer kann Dich sehen und nicht lieben?
    Wer lieben, und das holde Wort verschwören?

    Dann mußt Du selbst uns Deinen Anblick wehren,
    Nicht Deines Wesens Zauberkraft mehr üben,
    Nicht mehr zum reizendsten von...

  • Umsonst ermahnst Du, Andern nachzustreben,
    Mich hoffnungsvollrem Dienst zu weihn! -
    Wie dünkt mich sonst ein Glück so schnöd' und klein,
    Um Dich, mein Einz'ges, dafür hinzugeben!

    Es ließen Märtyrer mit Lust ihr Leben,
    In grausen Qualen, namenloser Pein,
    Nur um dem eignen Herzen treu zu seyn,...

  • Unerreichbar wie die Sterne
    Wandelt Sie den hohen Gang;
    Und ich stehe Jahre lang
    Ihr so nah und doch so ferne!

    Wohl! ich darf mein Lied Ihr singen,
    Unverdient ist dieses Glück;
    Doch ein Wunsch bleibt noch zurück:
    Soll er denn mir nie gelingen?

    Glückt es auch, Sie nah...

  • Göttin an Gestalt und Wesen,
    Kron' und Kleinod aller Frauen!
    Dich auch nur von fern zu schauen
    Läßt mich schon vom Gram genesen.

    Seh' ich Dich vorübergleiten
    In dem leichten Zephyrgang,
    Eine Lilie weiß und schlank,
    Folgt mein Auge Dir von weiten.

    Doch mein Herz...

  • Laß mich auf gewohnte Weise
    Dir ein Blatt zu Füßen legen:
    Denn es muß zu Deinem Preise
    Stets sich Hand und Lippe regen.
    Zwar vermag ich nichts zu singen
    Was Du mich nicht selbst gelehrt;
    Doch was wir den Göttern bringen
    Haben sie zuvor gewährt.

    Sage selbst, du Einzig Eine,...