Göttin an Gestalt und Wesen,
Kron' und Kleinod aller Frauen!
Dich auch nur von fern zu schauen
Läßt mich schon vom Gram genesen.
Seh' ich Dich vorübergleiten
In dem leichten Zephyrgang,
Eine Lilie weiß und schlank,
Folgt mein Auge Dir von weiten.
Doch mein Herz fliegt Dir entgegen;
Auf den Boden eifersüchtig,
Rührt ihn auch Dein Fuß nur flüchtig,
Will sich's Dir zu Füßen legen.
Ja, zu Deinen Götterfüßen
Fänd' es erst sein höchstes Glück:
Himmel! welch ein Augenblick
Herzinbrünstig sie zu küssen!
Ach! solch Wünschen ist vergebens,
So zu denken schon verwegen;
Doch es inniglich zu hegen
Einzig Glück und Lust des Lebens!
Magst Du auch mich thörigt nennen:
Wohl! Du hast mich ja bethört,
Wenn nur Deine Huld gewährt,
Süßen Fehl Dir zu bekennen.
Gönn' dem Herzen dieses Leben,
Das Du selbst in ihm erregt,
Sich, so lang' es immer schlägt,
Deinem Preise zu ergeben:
Deinem Preis, Du Preis der Schönen,
Aller Anmut Duft und Blüthe!
Dich im Aug' und im Gemüthe
Muß die Lippe Dich ertönen!