• Das schlafende Kind.

    O sel’ge Ruh’! von deinem Arm umfangen,
    Schläft sanft das Kind, in unbewußten Träumen.
    Die goldnen Wimpern lichte Augen säumen
    Und frische Rosen blühn auf vollen Wangen.

    5 Im Frühlingsschmuck der sel’gen Kindheit prangen
    Die Sterblichen, wie in des Himmels Räumen,
    Dann grüßen Engel sie mit Wonneträumen,
    Wo sie den...

  • [115] Das schlimme Haus.

    In deutschen Landen steht ein Haus,
    Das ist verschanzt, das ist vergittert –
    Und wer dort eingeht oder aus
    Er ist vergrämt, er ist verbittert.

    5 Nie...

  • [67]
    Das seltsame Sterben

    Laßt aus frohen Jugendtagen
    Euch mein liebstes Leid berichten:
    Seltsam Sterben eines Freundes...

  • [55]
    Das spulende Kind

    Hundert Kinder, schulentsprungen,
    Ziehn die Sonntagskleidlein an.
    Lustig in den bunten Röcken,...

  • [171] Das tote Meer

    Mein Herz ist leer wie eine taube Nuß,
    Als Kobold spuckt darin der Überdruß.
    Wenn ich’s bei Licht mir nah’ vors Auge halte,
    Bläckt er mich hämisch an aus enger Spalte.

    5 An hundert Weiber...

  • [62] Das verwunschene Schloß.

    Inmitten einer lieblichen Au,
    Die sonniges Licht übergoß,
    Erhob sich einst ein stattlicher Bau,
    Ein schönes, strahlendes Schloß.
    5 Das Reich, wo es sich...

  • [122] Das wird sich weisen.

    Lucinden, welch ein schönes Kind!
    Das jeder Jüngling lieb gewinnt,
    Sucht ietzt ein zärtlicher Amynt
    Im Lieben oft zu unterweisen:
    5 Noch färbet, wenn er davon spricht,...

  • [100] De Nußbaum a dr Schällebrugg

    Underem Nußbaum a dr Schällebrugg
    Streckt en Ma di müede Wanderbäi,
    Lost...

  • [38]
    DE PROFUNDIS
    Es ist ein Stoppelfeld, in das ein schwarzer Regen fällt.
    Es ist ein brauner Baum, der einsam dasteht.
    Es ist ein Zischelwind, der leere Hütten umkreist
    Wie traurig dieser Abend.

    5 Am...

  • Zu dir · du einzig teure · dringt mein schrei
    Aus tiefster schlucht darin mein herz gefallen·
    Dort ist die gegend tot · die luft wie blei
    Und in dem finstern fluch und schrecken wallen.

    5 Sechs monde steht die sonne ohne warm.
    In sechsen lagert dunkel auf der erde.
    Sogar nicht das polarland ist so arm·
    Nicht einmal bach und baum noch feld noch...