De Nussbaum a dr Schällebrugg

De Nußbaum a dr Schällebrugg

Underem Nußbaum a dr Schällebrugg
Streckt en Ma di müede Wanderbäi,
Lost uf’s Zyt, wo us dr Wyti schloht:
„Wäger,“ säit er, „’s längt mr nümme häi“.
’S goht iez nümme lang, du guete Ma,
Triffst es Dorf und drin es Wirtshus a.

Underem Nußbaum a dr Schällebrugg
Het en armi Frau de Chorb abgstellt,
Gschnufet und de dräckig Schwäis abbutzt
Und di schwer verdiente Batze zellt.
Frau, was mäined’r, ’s miech nid so schwer,
Wen de Chorb voll Bärnervreni wer?

Underem Nußbaum a dr Schällebrugg
Lyt en Ma voll Bränz, er lyt und schloft.
Änevör am Bärg sind d’Chind no wach,
D’Mueter briegget: „O, wi bini gstroft!
O wi bini gschosse gsy und blind!“
Armi Frau, Gott bhüet dr dini Chind!

Underem Nußbaum a dr Schällebrugg
Lueg doch au! en junge Burst im Bluet!
Jo, de Wäg isch gech und scharpf de Rank.
Hesch nid chönne wyse? gsehsch nid guet?
Lustig furt im hele Morgerot:
Z’obe, Mueter, hesch dis Büebli tod!

Underem Nußbaum a dr Schällebrugg
O, wi still und schattig isch es dert!
O wi singen ame Sundig d’Chind,
As me’s z’oberst ufem Homberg ghört!
Ganzi Rähje hocken ufem Burt,
Singen äis und springe wider furt.

Sigerst, wen ech öppis rote cha,
Löhnd de Nußbaum stoh, so lang er stoht!
Ghört er nid im ganze Schwyzerland,
Jedem Bäi, wo drunder dure goht?
Und für Gwehrschäft wer er wäger z’chrumm.
Löhnd en stoh! z’letscht gheit er sälber um.

Collection: 
1922

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