[91] EHEBRIEF
Nun zeigt ein Brief, daß ich zu lange
Nicht sonderlich zu dir gewesen bin.
Ich nahm das Gute als Gewohntes hin.
Und ich vergaß, was ich verlange.
5 Verzeihe mir. — Ich weiß, daß...
[91] EHEBRIEF
Nun zeigt ein Brief, daß ich zu lange
Nicht sonderlich zu dir gewesen bin.
Ich nahm das Gute als Gewohntes hin.
Und ich vergaß, was ich verlange.
5 Verzeihe mir. — Ich weiß, daß...
[340] Ehekrach
„Ja –!“
„Nein –!“
„Wer ist schuld?
Du!“
5 „Himmeldonnerwetter, laß mich in Ruh!“
– „Du hast Tante Klara vorgeschlagen!
Du läßt dir von keinem Menschen was sagen!
Du hast...
[17] Ehemals und Jetzt.
In jüngern Tagen war ich des Morgens froh,
Des Abends weint’ ich; jetzt, da ich älter bin,
Beginn’ ich zweifelnd meinen Tag, doch
Heilig und heiter ist mir...
[071] Eherne Maiglocken
Wir fordern nicht bloß den Achtstundentag,
der kommen wird, wann er auch kommen mag,
ob willig nun, ob murrend nur beschieden:
Von Millionen rollt am Ersten Mai
5 empor zum Himmel...
[60] Ehrgeiz
Ich habe meinen Soldaten aus Blei
Als Kind Verdienstkreuzchen eingeritzt.
Mir selber ging alle Ehre vorbei,
Bis auf zwei Orden, die jeder besitzt.
5 Und ich pfeife durchaus nicht auf Ehre....
[90] Eifel-Mohn.
Oben auf den kahlen Eifelhöh’n
Sah ich Mohn in voller Blüte steh’n,
Seine Grüße auf mich niederweh’n –
Roten Mohn – wie eine Feuergarbe. –
[...
[126] Eifersucht
Und wieder seh’ ich neu entfacht
Die düstre Glut, die treu du hegst
Auf deinem Herd, zur Flammenpracht,
Dein Herz erleuchtend Nacht für Nacht,
5 Wenn du zur Ruh’ dich legst.
Kaum atme ich...
[15] Eifersucht und Stolz.
Wohin so schnell, so kraus, so wild, mein lieber Bach?
Eilst du voll Zorn dem frechen Bruder Jäger nach?
Kehr’ um, kehr’ um, und schilt erst deine Müllerin
Für ihren leichten,...
[67] Ein- und dreijährig.
(1890.)
Daß in zwei Jahren der Soldat
Das lernt, was ihm zu lernen nöthig,
Ist selbst der Generale Rath
Uns einzuräumen halb erbötig,
5 [...
[68]
4. Ein öd’ Gefild.
Ein öd’ Gefild: nicht Baum noch Strauch zu sehen,
Und drüber eines Sommertages Gluth,
Verzehrend, tödtend.... welke Halme wehen
Leis’ raschelnd in des...