•  
    Ja, es giebt ein schönes Sehnen,
    Das wie aus der tiefsten Nacht
    In dem Herzen aufgewacht,
    Greift nach Waffen, findet Thränen;
    Viele lieben, viele wähnen,
    Daß Liebe nur Lust dem Herzen
    Schenken soll und keine Schmerzen:
    Alle Farben müssen...

  •   Glosse

    Mondbeglänzte Zaubernacht,
    Die den Sinn gefangen hält,
    Wundervolle Märchenwelt,
    Steig' auf in der alten Pracht!

    Liebe läßt sich suchen...

  •  
    Muß es eine Trennung geben,
    Die das treue Herz zerbricht?
    Nein, dies nenne ich nicht leben,
    Sterben ist so bitter nicht.

    Hör' ich eines Schäfers Flöte,
    Härme ich mich inniglich,
    Seh ich in die Abendröthe,
    Denk ich brünstiglich an...

  •  
    Oftmals durch den grünen Wald
    Eine liebe Stimme schallt,
    Meinen Nahmen ruft es,
    Ach! mich fällt so plötzlich dann
    Uebergroße Freude an;
    Ist es die Geliebte?

    Wieder glaub' ich sie zu sehn
    Vor mir durch die Büsche gehn:
    O...

  •  
    Ruhe, Süßliebchen, im Schatten
    Der grünen dämmernden Nacht,
    Es säuselt das Gras auf den Matten,
    Es fächelt und kühlt dich der Schatten,
    Und treue Liebe wacht.
    Schlafe, schlaf ein,
    Leiser rauschet der Hain, -
    Ewig bin ich dein.
    ...

  • 1.
    Der Winter ist vergangen,
    Der Regen ist dahin,
    Und Wiesenblumen prangen
    Zum Kranz der Schäferin.

    Schon wird, den Hain durchirrend,
    Die Turteltaube laut,
    Die liebend girrt, und girrend
    Das Nest der Liebe baut.

    Schon treibt die von den Todten...

  • Entschlummre, schön Liebchen, schon flattert's im Stall!
    Heut' hatten wir Kränzchen, und morgen ist Ball!
    Das Herz und die Aeuglein bedürfen der Ruh:
    Drum schließe, schön Liebchen, nur beides hübsch zu!

    Es haben die Füßchen nur wenig geruht,
    Nur selten erlosch auf der Wange die Gluth;
    Nun löse der...

  • Weih', o Lenz, dem Gotte
    Keuscher Sympathien
    Eine Rosengrotte!
    Wölb' ein Baldachin
    Liedervoller Bäume,
    Die um seine Träume
    Grüne Schatten ziehn!

    Liebe sucht die Stille,
    Wo sie, grün umbaut
    Von des Lenzes Fülle,
    Sich dem Hain vertraut,
    Wenn im...

  • O, möchte mein Liebchen ein Rosenstock seyn!
    Dann nähm' ich von draußen den Liebling herein,
    Und stellt' ihn vor's Fenster, im Frühlingeswehn:
    Da könnt' ich ihn immer und immerdar sehn.

    Da sollt' ihn erquicken die herrliche Luft,
    Und mich sollt' entzücken sein lieblicher Duft;
    Ich küßte den Duft mir,...

  • Ida

    Sieh, der Mond ist heimgegangen:
    Nur ein leiser Schimmer bleibt,
    Und mich dränget das Verlangen,
    Das mich zu den Linden treibt.

    Bei den zwei vertrauten Linden,
    An dem Wieseneingang dort,
    Soll ich meinen Likas finden;
    Lieb' und Treusinn halten Wort.

    Knarre nicht, du...