Eros

Weih', o Lenz, dem Gotte
Keuscher Sympathien
Eine Rosengrotte!
Wölb' ein Baldachin
Liedervoller Bäume,
Die um seine Träume
Grüne Schatten ziehn!

Liebe sucht die Stille,
Wo sie, grün umbaut
Von des Lenzes Fülle,
Sich dem Hain vertraut,
Wenn im Abendflüstern
Hesper kommt, und lüstern
Durch die Zweige schaut.

Liebe liebt vor allen
Einen dunkeln Wald,
Der von Nachtigallen
Feiernd wiederhallt.
In die süßen Lieder
Schauern Blüten nieder
Um die Huldgestalt.

O! das sind die Töne,
So die Liebe wählt,
Wenn sie ihre schöne
Fabel uns erzählt,
Und, ihr hingegeben,
Einem schönern Leben
Sich das Herz vermählt. (Band 3 S. 5-6)

Collection: 
1841

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  • Ein Wetter raset durch das Dunkel
    Der Nacht, die donnernd wiederhallt;
    Vom Himmel blickt kein Sterngefunkel,
    Und Regensturm zerreißt den Wald.

    Ein jedes Leben ruht geborgen,
    Und bang' verkriecht sich jeder Wurm;
    Nur...

  • Der Frühling war gekommen; leise Lüfte
    Vom Mittaglande streiften warm herein,
    Und schlugen weckend an die kleinen Grüfte
    Der Blumen in dem frühen Hain.

    Schon ward es laut an Hügeln und in Thalen;
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  • Einst umsprangen mich geliebte Quellen,
    Als ich durch das Blumenleben ging,
    Das mit seinem Frühling um die Stellen,
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    Anders klang das Lied der Nachtigallen,
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  • Laura starb! o, naht euch sanft, ihr Lenze!
    Weiße Blumen streut auf ihre Gruft!
    Und, im Lispel der beseelten Kränze,
    Schwebe heiliger die Abendluft!
    Engel! schmückt die Amaranthenlaube,
    Die den neuen Himmelsgast empfing!...

  • Wiedersehn!
    Endlich tönt dir mein Willkommen!
    Meine höchsten Huldigungen
    Sollen dir entgegen wehn!
    Endlich hab' ich dich errungen!
    Hell, wie Frühlingsauferstehn,
    Leuchtest du, o Wiedersehn!

    Wiedersehn!...