•      Am fernen Horizonte
    Erscheint, wie ein Nebelbild,
    Die Stadt mit ihren Thürmen,
    In Abenddämmrung gehüllt.

    5      Ein feuchter Windzug kräuselt
    Die graue Wasserbahn;
    Mit traurigem Tacte rudert
    Der Schiffer in meinem Kahn.

         Die Sonne hebt sich noch einmal
    10 Leuchtend vom Boden empor,
    Und zeigt mir jene Stelle,...

  •  
    Du bist mir fern, und doch in meiner Nähe.
    Zwar aufgegeben, doch vergessen nicht;
    Wie Wunsch und Hoffnung wechselnd auch vergehe,
    Erinn'rung bleibt ein liebliches Gedicht,
    Mit jedem Jahr, mit jedem neuen Lenze
    Seh' ich dieselben Rosen wieder glüh'n,...

  • Du, die mich so hart gemieden,
    Schwebst in Freude, schwebst in Frieden,
    Nun durch Strom und Thal geschieden,
    Über helle Rosen hin.

    Alles liebevolle Werden,
    Lenz und Sommer hier auf Erden,
    Wie der Sterne Flammenheerden, -
    Ändern sie den trüben Sinn?

    Bergeslüfte,...

  •  
    Oft bei Tage möcht' ich weinen,
    Daß ich dir so ferne bin,
    Seh' ich weit die Sonne scheinen
    Über Berg und Thale hin.

    Aber kommt die Nacht gegangen,
    Hehr und mild, mit leisem Schritt,
    Nimmt der Tag die hohen, langen
    Berg und Thäler...

  • Der Mond geht unter hinter fernen Höhen,
    Rotdunstig taucht er tief ins große Wasser,
    Die Heide trieft, getränkt von Regenböen,
    Im Westen winkt ein Stern, ein strahlenblasser.

    Wo weilst du, Stern, der meiner Jugend lachte,
    Der einst erschien, mir licht voranzuschweben,
    Du Liebste, die mich fromm und...