Süße Kehle des Hains, welche mir sonst, im May,
Ganz den Himmel ins Herz flötete, Nachtigall,
Warum flötet dein Lied mir
Keine Wonne mehr in die Brust?
Liebe lächelt dir nicht! seufzet die Nachtigall,
Die den Blumen des Mays hellere Röthe giebt,...
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Diese Erd' ist so schön, wann sie der Lenz beblümt,
Und der silberne Mond hinter dem Walde steht;
Ist ein irdischer Himmel,
Gleicht den Thalen der Seligen.
Schöner lächelt der Hayn, silberner schwebt der Mond,
Und der ganze Olymp fleußt auf die Erd'... -
Eine Schale des Harms, eine der Freuden wog
Gott dem Menschengeschlecht; aber der lastende
Kummer senket die Schale,
Immer hebet die andre sich.
Irren, traurigen Tritts wanken wir unsern Weg
Durch das Leben hinab, bis sich die Liebe naht,
Eine... -
NICHTS ist die Liebe, nichts als jener Tod,
das große Sterben, das in jäher Glut
im Herbste aufflammt, gelb und purpurrot.
Lieben heißt reif sein, reif sein aber gut
zum Sterben, denn so will's der Schöpferwille.
Wenn unsre Kräfte strömend überfließen
und alle unsre Brünste sich ergießen,
sind gleich der... -
So die Liebe ja betrübet/
Ist die Schuld nur dem/ der liebet.
Wer sein Leiden stets verschweigt/
Und mit stillen Seuffzern klaget/
Dem ist Amor nicht geneigt.
Weil er nicht nach Hülffe fraget.
Gönnt die Brust
Sich die Lust/
So muß sie auf selbe dencken/
Wo man sie ihr weiß zu... -
Mein ausgeruhter Geist/ und die befreyte Sinnen/
Die durch das Schlaffen sich ins Laberynth versteckt/
Begunten noch die Lust an Träumen zu gewinnen/
Als auch Aurora schon die Glieder ausgestreckt.
Ihr Gold-entflammter Leib schien alle Ruh zu hassen/
Weil diese Süssigkeit ihr Titons Alter kränckt.
Sie schiene meine... -
Scherzend frug sie: möchtest du
Wohl ein Zauberkleinod haben?
Sei es! sagt' ich, mustern wir
Der Magie geheime Gaben!
Lächelnd setzt sie sich zu mir,
Und ich horche auf zu ihr.
"Jener Säckel Fortunats
Wär' erfreulich zu besitzen."
Trautes Kind, was sollte mir
Wohl der... -
Wo die Taub' in stillen Buchen
Ihren Tauber sich erwählt,
Wo sich Nachtigallen suchen,
Und die Rebe sich vermählt;
Wo die Bäche sich vereinen,
Ging ich oft mit leichtem Scherz,
Ging ich oft mit bangem Weinen,
Suchte mir ein liebend Herz.
O, da gab die finstre Laube
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Von dir, o Liebe, nehm' ich an
Den Kelch der bittern Leiden;
Nur Einen Tropfen dann und wann,
Nur Einen deiner Freuden!
So wird dein Kelch, o Liebe, mir
Wie Feyerbecher glänzen;
Auch unter Thränen will ich dir
Mit Rosen ihn bekränzen.
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Tausendfache bittre Qual
Gabst du mir, o Liebe! Tausend Mahl
Lohntest du mit Dornenkränzen
Meiner Treu; und jenes milde Glänzen
Deiner Fackel ward ein Donnerstrahl.
Zarte Lauben sah ich dich entblättern,
Junge Sprößlinge zerschmettern;
Und in Abgrund sank das blüthenreiche Thal.
Dennoch zeuch...