•      Das ist eine weiße Möve,
    Die ich dort flattern seh’
    Wohl über die dunklen Fluthen;
    Der Mond steht hoch in der Höh’

    5      Der Heifisch und der Roche,
    Die schnappen hervor aus der See,
    Es hebt sich, es senkt sich die Möve;
    Der Mond steht hoch in der Höh’.

         O, liebe, flüchtige Seele,
    10 Dir ist so bang und weh!
    Zu...

  • [7]
     Der weiße Elephant.

    Der König von Siam, Mahawasant
    Beherrscht das halbe Indienland,
    Zwölf Kön’ge, der große Mogul sogar,
    Sind seinem Scepter tributar.

    5 Alljährlich mit Trommeln,...

  • In Vaters Garten heimlich steht
    Ein Blümchen traurig und bleich;
    Der Winter zieht fort, der Frühling weht,
    Bleich Blümchen bleibt immer so bleich.
    5 Die bleiche Blume schaut
    Wie eine kranke Braut.

    Zu mir bleich Blümchen leise spricht:
    Lieb Brüderchen, pflücke mich!
    Zu Blümchen sprech ich: Das thu’ ich nicht,
    10 Ich pflücke...

  • [46] Weiße Mäuse

    Er kaufte auf dem Jahrmarkt sich zwei weiße Mäuse
    Und tat sie in ein gläsernes Gehäuse.
    Nun machen sie Männchen, lecken ihre Pfoten
    Und sehen dich mit ihren roten
    5 Äuglein ein wenig melancholisch an
    Und springen plötzlich – und dann
    Beginnt ein tolles Laufen: die eine rechts herum, die andre links.
    Und ihre feinen...

  • Und bist du im Monde der weiße Pfau,
    Dann bin ich dein Liliengarten.
    Es steigt ein schwebend Opferblau
    Voll Bangen und Erwarten.

    Du wirst zu dieser Stunde noch
    Die lichten Schwingen breiten
    Und über Mauern hell und hoch
    Vom Brunnenrande gleiten.

    Die Sterne werden...

  • Dein Leib, vielgliedrig, ist ein tierhaft Gewächse aus Fleisch.
    Fischer haben entsetzt dich heraufgezogen in ihren Netzen:
    Eine menschliche Qualle, ein Fabeltier, eine weisse Spinne.

    Händler haben dich auf den Markt geworfen und ausgeschrieen.
    Eine Palast aus Bambus hat man dir aufgebaut.
    Ein Gehäuse hat man dir...

  • Ueber die weiße Fläche
    Gleitet ein todtes Blatt,
    Das der Baum ließ fallen,
    Der Wind gejaget hat.

    So fällt ein todtes Herze
    Herab vom Weltenbaum,
    Willen- und planlos flatterts
    Allein durch weiten Raum.

    aus: Meine Ruh von...

  • Unter dunkeln Myrthenbäumen,
    Zwischen jungen Blüthensprossen,
    Angehaucht vom Abendgold,
    Eingewiegt von süßen Träumen,
    Auf den Rasen hingegossen,
    Liegt ein Mädchen wunderhold.
    Und sie flüstert leis' und zärtlich:
    "Wäre unser Freund doch da!"
    Er, den sehnend sie erwartet,
    Adhel ists...

  • Weiße Narzissen leuchten
    über dein Bild her und sagen
    mit leisen Märchenstimmen
    von heimlichen Frühlingstagen.

    Von heimlichen, warmen Tagen,
    wo sich Blumen verfrühten,
    stille weiße Sterne
    aus meinem Herzen blühten.

    Stille weiße Sterne
    der Liebe, um dich...

  • Weiße Rosen, weiße Rosen,
    Ach, wie blüht ihr doch so spät,
    Längst zu küssen und zu kosen
    Nimmermehr dies Herz versteht!

    O wie stand es, o wie stand es
    Anders in der Maienzeit,
    Damals, damals wohl empfand es,
    Liebe, deine Seligkeit!

    Weiße Rosen, weiße Rosen,...