Und bist du im Monde der weiße Pfau

Und bist du im Monde der weiße Pfau,
Dann bin ich dein Liliengarten.
Es steigt ein schwebend Opferblau
Voll Bangen und Erwarten.

Du wirst zu dieser Stunde noch
Die lichten Schwingen breiten
Und über Mauern hell und hoch
Vom Brunnenrande gleiten.

Die Sterne werden dich schimmern sehn
Im schwarzen Wasserspiegel.
Dein Diadem wird leuchtend stehn
Im Hauch der Lilienhügel.

Collection: 
1923

More from Poet

  • Es lässt mir keine Ruhe,
    Dass du gegangen bist,
    Dass du in diesem Hause
    Mein Kind gefangen bist.

    Sie geben dir schlechtes Essen
    Und quälen dich aufs Blut,
    Du aber lächelst mit allen
    Du bist so gut.

    ...
  • O Phemie: uns ist der Mond ein großes gelbes Tulpenbeet
    (Es wälzen keuchend sich vom Horizonte Hollands taube Strahlen).
    Vermischt sich Apfelmusgehirn mit Loderherz; kommt Eros viel zu spät
    Und wir befinden uns weitaus am wohlsten in der Vertikalen....

  • Der Blas- und Eu-Phemieen reiche Kette
    Hab' ich geschlungen dir, Geliebte, um das Bein.
    Und wenn ich sonst nichts von Belang mehr täte,
    So könntest du mir Kakadu und Sperber sein.
    Erinnre dich der Nacht in jenem Bette,
    Als eine...

  • Dein Leib, vielgliedrig, ist ein tierhaft Gewächse aus Fleisch.
    Fischer haben entsetzt dich heraufgezogen in ihren Netzen:
    Eine menschliche Qualle, ein Fabeltier, eine weisse Spinne.

    Händler haben dich auf den Markt geworfen und ausgeschrieen....

  • In deinen Blicken wiegt sich der Frühling,
    Rosengeflecht und ein Apfelzweig
    Schaukeln ihn duftend einher.

    Auf deiner Lippen Granat- und Marmorsitz
    Streiten zehntausend Lerchen in süßem Tumult
    Wähnend sie säßen im Morgenrot....