[50] ÜBER MEINEN GESTRIGEN TRAUM
Wie kam ich gerade auf ein Gestirn?
Du sagst: Ich stöhnte träumend ganz laut.
Vielleicht steigt die Phantasie ins Hirn,
Wenn der Magen verdaut.
5 Man...
[50] ÜBER MEINEN GESTRIGEN TRAUM
Wie kam ich gerade auf ein Gestirn?
Du sagst: Ich stöhnte träumend ganz laut.
Vielleicht steigt die Phantasie ins Hirn,
Wenn der Magen verdaut.
5 Man...
An meinen ältesten Sohn, bey dem Preussischen Heere, zur Zeit des Ausmarsches 1790.
Horch, Jüngling, du, den ich gebar!
Wem gilt dies Kriegsgewühl?
Gerüstet steht der Brennen Schaar
Zum großen Trauerspiel.
5 In ihrem Busen flammet Muth,
Ihr Auge dräut den Tod. –
Wohl, Jüngling, wohl! schon glüht dein Blut,
Und färbt dein Antlitz roth....
Jüngst erst fragtest du, ob meinem Herzen
Näher läge brauner Locken Glanz?
Ob ich fröhnte blonder Mädchen Scherzen?
Ob ich beyden wände gleichen Kranz?
5 Schwer ist hier die Wahl! – Auf Ida’s Höhen,
Hat schon blind sich Paris fast gesehen;
Und ich armer später Enkel wär so dreist,
Noch zu richten über schöner Formen Geist? –
Doch,...
[84] An meinen Kaktus
Du alter Stachelkaks,
Du bist kein Bohnerwachs,
Kein Gewächs, das die Liebe sich pflückt,
Sondern du bist nur ein bißchen verrückt.
5 Ich weiß, daß du wenig trinkst....
[77]
An meinen Mann auf der Reise.
1788.
Laut heulet der Sturmwind
Im luftigen Haupt
Der zitternden Espe –
Es brausen die Wogen
5 Ans zackigte Ufer,
Weit...
[150]
An meinen Sohn[1].
Die Wogen schäumen und tosen am Strand,
Schwach ist und klein der Kahn,
Schwarz grollt das Meer, und am Himmelsrand
Schon dunkelt des Sturmes Nahn.
5 O komm mit mir, geliebter Sohn,
Komm mit mir! ob die Wellen drohn
Und die Winde heulen, wir müssen an Bord,
Sonst...
[54] An meinen Zigarettenrauch
Gleite ins Weite und in die Höh!
Adieu, du zartes Bleu
Meines Zigarettenrauches,
Der du so sanft entfliehst.
5 Wenn Du ein zierliches Nasenloch siehst,...
[108] AN MEINEN LÄNGST VERSTORBENEN VATER
Ach steh noch einmal auf ins Leben,
Du toter Papa!
Der Krieg ist aus. Dann hat sich viel begeben.
Ob du wohl weißt, was mir...
Aus meinen Thränen sprießen
Viel blühende Blumen hervor,
Und meine Seufzer werden
Ein Nachtigallenchor.
5 Und wenn du mich lieb hast, Kindchen,
Schenk’ ich dir die Blumen all’,
Und vor deinem Fenster soll klingen
Das Lied der Nachtigall.