[85]
Abend.
Im Meer versinkt
Die Sonne und die funkelnden Wasser zischen
An’s Land, wie angesengt von ihrer Gluth!
In röthliche Schleier
5 Hüllt sich die Stadt und aus
...
[85]
Abend.
Im Meer versinkt
Die Sonne und die funkelnden Wasser zischen
An’s Land, wie angesengt von ihrer Gluth!
In röthliche Schleier
5 Hüllt sich die Stadt und aus
...
[26] ABEND
Der Abend naht. – Die klare Zone
der Stirne schmückt ein goldner Reifen,
und tausend Schattenhände greifen
verstohlen nach der roten Krone.
5 Die ersten, blassen Sterne liebeln
ihm zu; er...
[20] ABEND
Einsam hinterm letzten Haus
geht die rote Sonne schlafen,
und in ernste Schlußoktaven
klingt des Tages Jubel aus.
5 Lose Lichter haschen spät
noch sich auf den Dächerkanten,...
[95]
4.
Abend wird es und die Schatten schwimmen
In einander, riesenhaft und wirr,
Fern’ verhallen uns’rer Führer Stimmen,
Nur die Stille athmet neben mir.....
5 Die zerklüfteten Ruinen...
Der Abend kommt gezogen,
Der Nebel bedeckt die See;
Geheimnißvoll rauschen die Wogen,
Da steigt es weiß in die Höh’.
5 Die Meerfrau steigt aus den Wellen,
Und setzt sich zu mir, am Strand;
Die weißen Brüste quellen
Hervor aus dem Schleiergewand.
Sie drückt mich und sie preßt mich
10 Und thut mir fast ein Weh’;...
Der gestrige Abend.
Selig! selig! die, so ganz versunken
Im Gefühl der Liebe, dir im Arme lag:
Ach, sie lauschte hoher Wonne trunken
Auf des Herzens stärkern Schlag.
5 Der dir, – Holder, den ein Gott mir wählte –
Mit der reinsten Liebe sanft die Brust durchbebt,
Und mich mehr, als Amors Neuvermählte,
Zu Elysium erhebt.
Frey von...
[30] KÖNIG ABEND
Wie König Balthasar einst nahte,
die Stirn vom Kronenreif erhellt.
so tritt im purpurnen Ornate
der König Abend in die Welt.
5 Der erste Stern führt ihn wie jenen
bis an den fernsten...
Sie haben heut Abend Gesellschaft,
Und das Haus ist lichterfüllt.
Dort oben am hellen Fenster
Bewegt sich ein Schattenbild.
5 Du schaust mich nicht, im Dunkeln
Steh’ ich hier unten allein;
Noch wen’ger kannst du schauen
In mein dunkles Herz hinein.
Mein dunkles Herze liebt dich,
10 Es liebt dich und es bricht,...
Müd' hab ich den schleppenden Tag verbraucht.
In Gold ist der weite Himmel getaucht,
und der Mond schwebt silbrig empor.
Und ich schaue und dürste und weine still
um Glück, das nimmer mich finden will,
um die Hoffnung, die ich verlor.