• Kampaspe.

         Schönheit ist dem Muth beschieden,
    Lieb’ erobert sich der Held;
    Nach den Kämpfen ward Alciden
    Hebe’s Blüthe zugesellt.
    5 Rasch besiegt von Alexandern
    Bot die Welt ihm Wahl und Lust:
    Eine doch, vor allen andern,
    War das Kleinod seiner Brust.
         Von der Perlen Vaterlande
    10 Als die köstlichste bewahrt,...

  • Kato.

    Ich bin Kato der Römer, der Cäsars furchtbarster Rache
         Ruhig wußte zu stehn, Cäsars Verzeihung entfloh.

  • Durch Klippen und Klüfte im nebligen Grauen
         Wo stürmen die Winde bald dumpf und bald gell,
    Da irr’ ich allein und kann trübsinnig schauen
         Des Sturms trüben Pfad auf der Brust jeder Well’.

    5 Ihr schaumbus’gen Wogen, erlaubt mir zu klagen
         Eh ihr stoßt mich hinweg von den Ufern des Ayr,
    Erlaubt, meinen Schmerz in die Ferne zu tragen:...

  • [63]
                  Klage.

                  (1785).

    Deh! omai quest’ alma del suo velo sciolta,
    Voli altrove a posar.
     
    FILICAJA.

    Hingebeugt von bangem tiefem Sehnen,
         Such’ ich,...

  • Nun hängt auf jeden Blüthenbaum
         Ihr grünes Kleid Natur,
    Und breitet, wie ein weißes Tuch,
         Maßliebchen auf die Flur;
    5 Die Sonne küßt den Silberstrom
         Und glänzt am Himmelszelt;
    Doch Nichts erhellt die trübe Nacht,
         Die mich gefangen hält.

    Die Lerche weckt den jungen Tag,
    10      Auf thau’gem Flügelpaar,
    ...

  • Ich kam hinab in’s flache Land,
         Och – on, och – on, och – rie![1]
    Ohn’ einen Pfennig in der Tasch’ –
         Ich hungerte noch nie.

    5 So war’s im Hochland nimmermehr,
         Och – on, och – on, och – rie!
    Dort galt der Spruch: Wer ist so froh
         Und glücklich wohl als sie?

    Dort hatt’ ein Dutzend Kühe ich,...

  • Kophtische Lieder.
    1.

         Lasset Gelehrte sich zanken und streiten,
    Streng und bedächtig die Lehrer auch seyn!
    Alle die Weisesten aller der Zeiten
    Lächeln und winken und stimmen mit ein:
    5 Thörigt, auf Beßrung der Thoren zu harren!
    Kinder der Klugheit, o! habet die Narren
    Eben zum Narren auch, wie sichs gebührt.

         Merlin der...

  • [89] Kriegslied.

    ’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
         Und rede du darein!
    ’s ist leider Krieg – und ich begehre
         Nicht Schuld daran zu seyn!

    5 Was sollt’ ich machen, wenn im Schlaf...

  • [100]
           Kronenburg am Sunde.

    Des Abends Purpur sinkt in den Hain herab,
    Am Meeresstrand steht herrschend die Festung da;
         Dumpf rollt die Wog’ an des Ufers Kiesel;
         Kulla steht schaurig im Duft...

  • Kunst und Liebe.

    Wandeln nicht viele Geister schon im Orkus,
    Weil der Körper noch träge hier sich quälet,
    Sonn’ und Mond sie wechseln und gehn vorüber,
         Sieh, er bemerkt’s nicht.

    5 Wunderlich stehn sie da im Frühlingslichte,
    Umgetrieben von tosenden Weltgeschäften;
    Keinen Ton der singenden Schöpfung in ihr
         Enges Gefängniß!...