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  • [58] Stimme auf einer steilen Treppe

    Drei Söhne hab’ ich bei die Ulanen verloren,
    Mein Mann fiel aus dem dritten Stock.
    Aber – es wird lustig weitergeboren!
    Ich habe nur noch den einen, den...

  • Sie segeln zum verhängnißvollen Hafen,
         Denn ihnen ist des Herrn Geheiß erschollen,
         Zum Port, in dem die Weltgeschicke schlafen.
    Und ob sie selbst, ob die sie sandten, grollen
    5      Dem, was sie thun – die Schlafenden zu wecken
         Gebeut der Herr, und fragt nicht, ob sie wollen.
    Und wie sie zögern noch, im wirren Schrecken
         Vor...

  • Seine Stimme ist ein weicher Cellogesang,
    Der samtne Wände entlang
    Durch offne Scheiben über
    Dämmernde Garten gehaucht
    In duftende, dunkle Nachtviolen
    Untertaucht . . .

    Seine Stimme ist das Schmeicheln
    Schöner Frauenwangen,
    Über deren heissem Glück
    Noch zitternde...

  • Wenn Gesichte dir zerfließen
    und die Schatten sich vereinen,
    deine Lieder dich verließen
    und die Nacht, ein schwarzes Weinen,
    alle Himmel dir verdüstert,
    daß die Sterne nicht mehr sind:
    wenn dein Beten sich verflüstert
    und die Worte nichts mehr meinen,
    wach ich wieder auf im Wind,...

  • Willst du denn, daß ich ganz zu Grunde geh?
    Du weißt, du schlugst mich oft schon,
    Wenn ich dich bat um einen Strahl der Höh.
    Ich trug's, denn endlich hofft ich Lohn.

    Warum von neuem folterst du mich jetzt
    Wo ich die ganze Nacht durch mit dir rang?
    Was hab ich dich denn gar zu sehr verletzt.
    ...

  • Stimme mir die Leier, Knabe,
    Sprach ich neulich, als am Abend
    Eros leise zu mir einschlich:
    Rasch ergriff er auch die Leier,
    Aber alle Saiten spannt' er,
    Bis sie hellaufgellend sprangen.
    Drauf ließ er die Leier liegen;
    Mich anfunkelnd mit den Augen,
    Sprach der Knabe lautauflachend:...

  • Wie wann ich müd und laß ins Graß mag schlaffen gehen
    Und mich im Sommer mag ein kühler Wind anwehen:
    Wie wann ich hören mag der Nachtigall Gesang/
    Und durch die Wiesen hin des Bächleins süssem Klang:

    Wie wann ich Rosen bräch mit Venus Blut besprenget/
    Trinck' aus dem Brunnen eins wann mich der Durst anstrenget/...

  • Abendgewölke schweben hell
    Am bepurpurten Himmel;
    Hesperus schaut mit Liebesblick
    Durch den blühenden Lindenhain,
    Und sein prophetisches Trauerlied
    Zirpt im Kraute das Heimchen!

    Freuden der Liebe harren dein!
    Flüstern leise die Winde;
    Freuden der Liebe harren dein!...

  • Meiner Stimme Quelle stürzt
    felsherab
    verrieselt
    stirbt
    im Gestein verloren
    Schmerzen wuchten stämmig hoch
    wälderdumpf
    drängen schwüle Wolkenschwere
    in der Seele Sonnentanz
    und es hängt des Auges bunte Wimpel
    zage wehend
    vor dem Sturm...